Mein Freising:Etwas verschlafen

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Heike Mempel wünscht sich eine lebendigere Innenstadt

Interview von Nora Schumann

Heike Mempel geboren in Oldenburg, aufgewachsen im Raum Hannover, ist als Professorin an der Fakultät Gartenbau und Lebensmitteltechnologie der Hochschule Weihenstephan-Triesdorf in Forschung und Lehre tätig. Mempel kam bereits 1989 zum Studium der Gartenbauwissenschaften nach Freising, eine Entscheidung, die sie bewusst aus Interesse an der Region fällte. Zwei der Themen, mit denen sie sich befasst, sind Indoor-Farming und Ressourceneffizienz.

SZ: Was ist Ihre Lieblingsecke in Freising?

Mempel: Das Café Muschler. Am Wochenende gehe ich da gerne einen leckeren Kuchen essen. Im Wald bei der Gaststätte "Plantage" bin ich auch gerne zum Entspannen oder Sportmachen. Auf dem Erlebnispfad dort kann man schön spazieren gehen.

Was würden Sie als "Königin von Freising" ändern?

Ich würde auf jeden Fall die Innenstadt attraktiver gestalten. Der Marienplatz ist beispielsweise ein so großer schöner Platz, aber eigentlich wird er gar nicht genutzt. Schon 1989, als ich Studentin war, hat man über eine Fußgängerzone diskutiert und ich finde es schade, dass wir diese eigentlich schöne Innenstadt nicht ganz anders beleben.

In welches Freisinger Gebäude würden Sie sich gerne über Nacht einschließen lassen?

Wahrscheinlich am ehesten in den Wasserturm. Ich war dort noch nie, aber ich wohne in direkter Nähe und sehe den Turm jeden Abend. Von dort hat man bestimmt eine tolle Aussicht.

Was ist für Sie typisch Freising?

Im Moment ist Freising für mich geprägt durch Baustellen und Verkehrschaos. Tatsächlich finde ich auch, dass man die vielen Studenten, die hier wohnen, gar nicht so sehr bemerkt. Ich habe zwischenzeitlich fünf Jahre in einer anderen Stadt gelebt, da gab es viel mehr stetigen Wandel. Als ich nach Freising zurückkam, hatte ich das Gefühl, alles ist mehr oder weniger gleich geblieben. Selbst die Verkäuferinnen im Obstgeschäft waren die gleichen. Das ist auch nett, aber eben eher beständig.

Wenn es möglich wäre: Mit welchem Freisinger, tot oder lebendig, würden Sie gerne mal einen Abend verbringen?

Da fällt mir keine bestimmte Person ein, aber ich würde mich gerne mit einem Kulturverantwortlichen der Stadt Freising unterhalten. Kino ist da so ein Thema, das ich ganz bitter finde. Oder auch der Weihnachtsmarkt ist ein Trauerspiel. Dass der dahinten auf dem Parkplatz in der letzten Ecke stattfindet, anstatt die schöne Altstadt dafür zu nutzen. Das sind Themen, bei denen ich das Gefühl habe, Freising verschläft etwas.

Welches ist Ihr kultureller Höhepunkt im Freisinger Jahreskalender?

Das Uferlos-Festival. Ich mag das nette bunte Treiben dort und dass es ein sehr abwechslungsreiches Programm gibt. Da ist etwas geboten und das kann man dann verbinden mit einem Isarspaziergang oder einer Isarradtour.

Wenn Sie Freising mal verlassen: Für welches Urlaubsziel am liebsten?

Auf jeden Fall sehr gerne in Richtung Berge und Südtirol, aber durchaus auch mal in Richtung Meer.

© SZ vom 18.12.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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