Mein Freising:Eine Nacht im Wasserturm

Lesezeit: 1 min

Florian Notter findet, dass Freising sich oft zu klein macht

Interview von Angie Fuchs

Wir alle leben in oder um Freising - aber jeder hat einen anderen Blick darauf: Jeder mag an Freising etwas ganz besonders oder eher weniger. In der Reihe "Mein Freising" hat die Freisinger SZ bei Florian Notter nachgefragt, Stadthistoriker und Leiter des Freisinger Stadtarchivs.

Ihre Lieblingsecke in Freising?

Weihenstephan, Vötting und das Bachinger Moos, wo ich aufgewachsen bin.

Was würden sie als "König von Freising" ändern?

Ich würde etliche Straßen wieder mit Alleebäumen bepflanzen, außerdem auf dem Gelände zwischen Bahngleis und Isar einen großen Stadtpark und um die Stadt einen breiten Grüngürtel anlegen lassen.

In welches Freisinger Gebäude würden Sie sich gern über Nacht einschließen lassen?

In einer klaren Sommernacht in den Wasserturm, um auf der dortigen Loggia den Sternenhimmel und das Freisinger Lichtermeer beobachten zu können.

Was ist für Sie "typisch Freising"?

Die eigenartige Angewohnheit, sich viel kleiner zu machen und schlechter zu reden, als man in Wirklichkeit ist. Und dass man sich laufend mit Städten vergleicht, die in vieler Hinsicht in einer Liga unterhalb Freisings spielen, zum Beispiel Erding oder Dachau - statt von denen zu lernen, die uns tatsächlich voraus sind und uns vor allem kulturpolitisch näherstehen, zum Beispiel Passau oder auch Regensburg.

Wenn es möglich wäre: Mit welchem Freisinger, tot oder lebendig, würden Sie gerne mal einen Abend verbringen?

Mit meinem Urgroßvater, der 1918/19 als einer der sechs Freisinger Arbeiterräte an der Revolution beteiligt war, um ihn über die damaligen Zeit- und Lebensumstände zu befragen.

Welches ist ihr kultureller Höhepunkt im Freisinger Jahreskalender?

Es gibt übers Jahr viele kleinere und größere Höhepunkte. Besonders schätze ich die Konzerte der Freisinger Dommusik und verschiedener lokaler Alte-Musik-Ensembles.

Wenn Sie Freising mal verlassen: Für welches Urlaubsziel am liebsten?

Überwiegend für kleinere und mittlere europäische Städte, ihren faszinierenden kulturellen Reichtum und auch die Art und Weise, wie sie damit umgehen.

© SZ vom 24.10.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: