Mein Freising:Eine Nacht im Asamsaal

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Theo meindl von der Familienmusik Meindl. (Foto: Marco Einfeldt)

Theo Meindl macht seit 50 Jahren mit seiner Familie Musik

Interview von Nora Schumann

Theo Meindl lernte mit zehn Jahren das Zitherspielen. Mit 18 begegnete er seiner heutigen Frau und gründete eine sechsköpfige Familie. Die vier Söhne wurden musikalisch erzogen, so entstand die Familienmusik Meindl. Früher gaben die Meindls mehr als 50 Konzerte pro Jahr und waren in ganz Deutschland unterwegs. Kommenden Sonntag veranstaltet die Familie von 18 Uhr an ein adventliches Singen in der Wieskirche Freising.

SZ: Was ist Ihre Lieblingsecke in Freising?

Theo Meindl: In meiner Jugend war ich Leichtathlet und in den Wäldern rund um Freising unterwegs. Damals war das der schönste Platz von ganz Freising. Ich hab in der Eichenfeldsiedlung gewohnt, und da waren es bis zum Wald 100 Meter. Jetzt lebe ich in Neustift, da ist mein Lieblingsplatz die Neustifter Kirche. Die wurde fünf Jahre aufwendig restauriert und ist eine Rokokokirche wie es weit und breit keine mehr gibt.

Was würden Sie als "König von Freising" ändern?

Freising ist schon eine lebenswerte Stadt, da fällt mir fast nichts ein. Was mich stört, sind diese riesigen Bauvorhaben. Das ist nervig. Ob die Stadt dadurch wirklich so viel attraktiver wird, wie angekündigt, das weiß ich nicht. Ich hoffe es.

In welches Freisinger Gebäude würden Sie sich gerne über Nacht einschließen lassen?

In den Asamsaal, der zurzeit restauriert wird. Weil das ein wunderbarer Saal ist, der alles bietet, was man für einen romantischen Konzertsaal braucht.

Was ist für Sie "typisch Freising"?

Gibt es so was wie "typisch Freising"? Ich würde sagen, früher war "typisch Freising", dass man die meisten Leute gekannt hat, wenn man in die Stadt gegangen ist. Freising war damals eine Stadt mit überschaubarer Größe. Das hat sich jetzt ein wenig geändert.

Wenn es möglich wäre: Mit welchem Freisinger, tot oder lebendig würden Sie gerne mal einen Abend verbringen?

(lacht) Da fällt mir jetzt niemand bestimmtes ein. Ich würde es immer bevorzugen, mit meiner Familie den Abend zu verbringen. Wir fahren immer noch zweimal im Jahr gemeinsam in Urlaub. Wir verbringen also als Familie sehr viel Zeit miteinander. Und da wird dann alles "ausgratscht".

Welches ist Ihr kultureller Höhepunkt im Freisinger Jahreskalender?

Da muss ich mich jetzt schon ein bisschen selbst loben. Wir machen mit der Familienmusik drei Veranstaltungen im Jahr. Einmal ein Erntedanksingen in der Neustifter Kirche, im Frühjahr einen Familienhoagart. Da kommen aus ganz Bayern Familien, die bei uns spielen können. Und jetzt am dritten Adventssonntag machen wir in der Wieskirche Freising eine adventliche Stunde mit Programm und drei Musikgruppen. Besonders freut mich, dass wir im nächsten Jahr unser 50. Jubiläum als Familienmusik feiern dürfen.

Wenn Sie Freising mal verlassen: Für welches Urlaubsziel am liebsten?

Mit 87 Jahren zieht es mich nicht mehr so weit weg. Am liebsten fahre ich an den Gardasee. Zu Pfingsten mieten wir uns dort auf dem Zeltplatz eine kleine Wohnung und verbringen einige Tage im sonnigen Süden.

© SZ vom 11.12.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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