Mein Freising:Ein Faible für den Domberg

Lesezeit: 2 min

Für Andrea Bliese, Direktorin am Camerloher-Gymnasium, könnte ihre Lieblingsecke aber lebendiger sein

Interview von Gudrun Regelein, Freising

Geboren wurde Andrea Bliese in Kiel - aber sie kam schon als Kind nach Bayern. Sie wuchs in München auf und wohnt noch heute dort. Seit 2012 leitet die 59-Jährige das musische Camerloher-Gymnasium in Freising und hat in den vergangenen sieben Jahren die Stadt sehr schätzen gelernt, sagt sie.

SZ: Was ist Ihre Lieblingsecke in Freising?

Andrea Bliese: Da würde ich den Domberg nennen. Er ist imponierend und hat eine ganz eigene, schöne Atmosphäre. Die Mischung aus Kirche, Bildung und Geschichte finde ich sehr reizvoll. Allerdings könnte ich ihn mir etwas lebendiger vorstellen.

Was würden Sie als "Königin von Freising" ändern?

Ich würde alles dafür tun, dass sich die Verkehrssituation an der Wippenhauser Straße entspannt. Es ist teilweise beängstigend zu sehen, wie dort Kinder auf dem Fahrrad von Autofahrern bedrängt werden. Die Straße kann man nicht verbreitern, aber den Autoverkehr reduzieren - und das würde ich tun und mehr Platz für Radfahrer und Fußgänger schaffen.

In welches Freisinger Gebäude würden Sie sich gern über Nacht einschließen lassen?

Auch wenn ich mich jetzt wiederhole: In den Dom. Der strahlt etwas ganz Besonderes aus. Ich würde die Nacht dafür nutzen, alles in Ruhe und ungestört anzuschauen und zu genießen.

Was ist für Sie "typisch Freising"?

Das ist zum einen die Atmosphäre einer kleineren Stadt, in der man sich kennt. Und zum anderen ist "typisch Freising" für mich Weihenstephan. Dort findet sich ein Ensemble ganz verschiedener Dinge: Brauerei und Uni - alles auf engem Raum.

Wenn es möglich wäre: Mit welchem Freisinger, tot oder lebendig, würden Sie gerne mal einen Abend verbringen?

Mit Placidus von Camerloher, einem Komponisten, der Mitte des 18. Jahrhunderts viele Jahre in Freising lebte und dort unter anderem als Kapellmeister und Kammermusikdirektor wirkte. Nach ihm wurde auch unsere Schule benannt. Er muss eine faszinierende Persönlichkeit gewesen sein.

Welches ist Ihr kultureller Höhepunkt im Freisinger Jahreskalender?

Das Weihnachtskonzert bei uns am Camerloher. Wenn die Bläserklänge einsetzen, ist für mich Weihnachten. Ich freue mich schon immer im November darauf. Aber nicht nur ich: die Aula ist bei diesen Konzerten voll, wir haben etwa 700 Besucher.

Wenn Sie Freising mal verlassen: Für welches Urlaubsziel am liebsten?

Am liebsten fahre ich an die Nordsee nach Sylt. Ich mag das offene Meer dort, die lang gestreckte Insel, auf der man wunderbar Rad fahren und wandern, aber auch Besichtigungen machen kann.

© SZ vom 29.01.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: