Mein Freising:Am liebsten auf dem Balkon

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Für Rudolf Goerge darf es etwas weniger sein - auch beim Domberg

Interview von Gudrun Regelein, Freising

Rudolf Goerge () ist ein gebürtiger Ostpreuße. Aber schon als Kind, auf der Flucht, kam der heute 75-Jährige in den Landkreis. "Freising ist meine Heimat", sagt der Kreisheimatpfleger.

SZ: Was ist Ihre Lieblingsecke in Freising?

Goerge: Das ist ganz trivial mein Balkon bei mir Zuhause. Wenn es dunkel und ruhig ist und keine Flieger zu hören sind, die Sterne funkeln und meine Frau neben mir sitzt, ist das für mich der schönste Ort.

Was würden Sie als "König von Freising" ändern?

Ich hätte viele Punkte ( lacht). Aber mein wichtigstes Anliegen wäre, das überzogene Domberg-Projekt auf ein Normalmaß zu reduzieren. Das dadurch eingesparte Geld würde ich in soziale Projekte oder auch in Kirchenrenovierungen stecken.

In welches Freisinger Gebäude würden Sie sich gern über Nacht einschließen lassen?

Ich würde da den Bürgerturm wählen. Dort ist es ruhig und man kann wunderbar nachdenken.

Was ist für Sie "typisch Freising"?

Die zögerliche Haltung, die die Freisinger oft haben. Sie sind nicht besonders entscheidungsfreudig. Aber wenn es dann soweit ist, muss alles sofort gemacht werden und dann entsteht Chaos. Ich denke da gerade an die Innenstadt-Sanierung.

Wenn es möglich wäre: Mit welchem Freisinger, tot oder lebendig, würden Sie gerne mal einen Abend verbringen?

Ich würde gerne mit dem Josef Hofmiller ein bissl ratschen. Ich kenne seinen Lebenslauf und seine Bücher und hätte gerne mal mit ihm gesprochen. Am liebsten in einem kleinen Wirtshaus. In der Plantage beispielsweise, da hat er gerne Brotzeit gemacht.

Welches ist Ihr kultureller Höhepunkt im Freisinger Jahreskalender?

In diesem Jahr war das die Kulturpreisverleihung im März. Die ist für mich schon eine besonders schöne Geschichte. Ich bin da auch beteiligt - bereite sie mit vor und schreibe die Laudationen.

Wenn Sie Freising mal verlassen: Für welches Urlaubsziel am liebsten?

Am liebsten fahren meine Frau und ich nach Südtirol. Zum Wandern und wegen der Kultur: eine schöne Mischung. Wir gehen zwar nicht mehr so steil die Berge hinauf wie früher, aber es gibt dort sehr schöne und flache Waalwege.

© SZ vom 10.07.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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