Mein Freising:Ab ins Hinterland

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Franziska Kreuter fährt gerne mit der Vespa ins Ampertal

Interview von Alexander Huber, Freising

Als der Furtnerbräu in der Oberen Hauptstraße 2012 wiedereröffnete, sollte die Traditionskneipe eigentlich nur ein Jahr lang geöffnet bleiben. Heute, sieben Jahre, einen Brand und diverse angezapfte Bierfässer später, weiß immer noch niemand so genau, wie lange es die Wirtschaft noch geben wird. Die notorische Unsicherheit hat Wirtin Franziska Kreuter () nicht davon abgehalten, den Furtner zu einer echten Institution im Freisinger Nachtleben zu machen. Die studierte Umweltingenieurin arbeitet tagsüber an der Hochschule in Weihenstephan, abends betreibt sie die Kneipe zusammen mit Co-Wirt Ludwig Dinzinger.

SZ: Was ist Ihre Lieblingsecke in Freising?

Franziska Kreuter: Derzeit das Freisinger Hinterland. Ich habe mir letztes Jahr im November eine alte Vespa gekauft und bin damit momentan im Freisinger Hinterland unterwegs, vor allem in Richtung Ampertal.

Was würden Sie als "Königin von Freising" ändern?

Ich würde die Freisinger Innenstadt kaufen und die Geschäftsräume sehr billig verpachten, sodass individuelle Läden und Gastronomen bessere Chancen haben, sich zu etablieren. Also keine Ketten, kein H&M, kein NanuNana und kein Handyladen mehr. Stattdessen individuelle Läden und vor allem auch Gastronomen. Ich würde die Wohnungen, die ich dann auch kaufen würde, billig vermieten, großteils an junge und alte Leute. Im Gegenzug müssten die Anwohner dann mit einer belebten Innenstadt zurechtkommen und nicht mit einer Stadt, die ab 22 Uhr doch immer recht tot erscheint.

In welches Freisinger Gebäude würden Sie sich gerne über Nacht einschließen lassen?

Eigentlich in das Furtner, aber dafür habe ich ja den Schlüssel. Lustig wäre es auch, sich ins Hallenbad einsperren zu lassen mit einem Haufen Freunde, einer Cocktailbar und Live-Musik und dann einfach die ganze Nacht zu feiern.

Was ist für Sie "typisch Freising"?

Freising ist für mich ein großes Dorf, wo alles entschleunigter abläuft und etwas gemütlicher ist als zum Beispiel in München.

Wenn es möglich wäre: Mit welchem Freisinger, tot oder lebendig, würden Sie gerne mal einen Abend verbringen?

Mit Sophie Braun, das ist die ehemalige Wirtin des Furtnerbräu - die lebt allerdings nicht mehr. Die würde ich gerne mal treffen. Ich kenne die Frau nicht, aber den Erzählungen nach muss sie sehr interessant gewesen sein. Und mich würde interessieren, was sie so erzählt über die alte Furtner-Zeit.

Welches ist Ihr kultureller Höhepunkt im Freisinger Jahreskalender?

Der ganze Sommer. Angefangen mit der Freisinger Nacht der Musik, dem Uferlos, dann weiter mit Kino am Rang, Altstadtfest - im Sommer ist in Freising immer sehr viel geboten, deshalb finde ich auch den ganzen Sommer toll.

Wenn Sie Freising mal verlassen: Für welches Urlaubsziel am liebsten?

Italien. Ich fahre einfach gerne dorthin - ganz egal wohin.

© SZ vom 16.07.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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