Soll in Freising eine Personalstelle geschaffen werden, damit sich ein Mitarbeiter darum kümmern kann, Aktivitäten im Sinne einer "fairen Stadt" voranzubringen? Für die ersten 24 Monate gewährt das Bundesentwicklungsministerium für solche Initiativen über eine Servicestelle eine Förderung von bis zu 90 Prozent der Kosten. Der städtische Finanz- und Verwaltungsausschuss vertagte eine Entscheidung jedoch bis zur nächsten Sitzung Anfang Juli - zunächst wollen die Stadträte mehr darüber erfahren, welche Projekte konkret angestoßen werden sollen.
Jürgen Maguhn (Grüne) hatte Oberbürgermeister Tobias Eschenbacher vor kurzem auf die staatliche Förderung hingewiesen und an einen Antrag des Fairen Forums erinnert, eine entsprechende Teilzeitstelle in Freising einzurichten. Um die Zuschüsse zu erhalten, müsste die Stadt bis Mitte Juli ihre Unterlagen einreichen.
Ohne weitere Informationen wollten die Ausschussmitglieder jedoch keine Entscheidung treffen. Was ein solcher Koordinator denn konkret machen solle, wollte etwa Richard Grimm (FW) wissen. Auch Heidi Kammler (SPD) meinte, sie könne zum jetzigen Zeitpunkt nicht zustimmen. Reinhard Fiedler (FSM) sprach von "hehren Zielen", war aber gegen eine Personalaufstockung. Ähnlich kritisch äußerte sich Peter Geiger (CSU). Hauptamtsleiter Rupert Widmann wies zudem auf das Problem hin, dass es im Rathaus und im Haus der Vereine keinen Platz für ein weiteres Büro gebe.
Guido Hoyer (Linke) schlug schließlich vor, das Thema zu vertagen, um dem Fairen Forum Gelegenheit zu geben, die Idee vorzustellen. Grundsätzlich meinte er, dass bei einer 90-prozentigen Finanzierung eine solche Stelle durchaus vorstellbar sei. Die Stadt könne auf diese Weise etwas "für eine faire Welt" tun. Waltraud Heinlein-Zischgl (Grüne) fragte, ob ein Mitarbeiter der Stadtverwaltung seine Arbeitszeit für das Projekt womöglich um zehn Stunden aufstocken könnte.