Marzling verabschiedet Haushalt:Steigende Personalkosten belasten den Etat

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Ausgaben in Höhe von 650 000 Euro hat die Gemeinde Marzling für den Ausbau der Freisinger Straße eingeplant. (Foto: Marco Einfeldt)

Die Gemeinde investiert viel Geld in die Kinderbetreuung. Haushalt für 2016 einstimmig verabschiedet

Von GUDRUN REGELEIN, Marzling

Offensichtlich hatten die Gemeinderäte den Haushalt 2016 während ihrer Klausurtagung im März gut vorbereitet - zumindest wurde er bei der jüngsten Gemeinderatssitzung ohne weitere Diskussion einstimmig verabschiedet. Der Haushalt 2016 der Gemeinde Marzling umfasst ein Volumen von gut 8,5 Millionen Euro (Verwaltungshaushalt: 5,9 Millionen Euro; Vermögenshaushalt: 2,6 Millionen Euro) und steigt damit im Vergleich zum Vorjahr um 1,2 Prozent (plus 99 700 Euro). Der Verwaltungshaushalt ist um gut zehn Prozent (etwa 567 700 Euro) gegenüber dem vergangenen Jahr gewachsen. Größter Posten bei den Einnahmen im Verwaltungshaushalt bilden mit 3,85 Millionen Euro die Steuereinnahmen und die Schlüsselzuweisungen. Das sind in diesem Jahr etwa 380 000 Euro mehr als noch 2015.

Durch die steigenden Einnahmen können die erneut angestiegenen Personalausgaben (2016: etwa 2,37 Millionen Euro; 2015: etwa 2,15 Millionen Euro) gedeckt werden. Die Kosten für die Kinder- und Jugendbetreuung "machen enorm viel aus", sagte Bürgermeister Dieter Werner. Durch die neuen Tarifverträge müsse die Gemeinde beispielsweise alleine für die Erzieherinnen im Kindergarten etwa 200 000 Euro mehr einplanen. 2016 werde mit einer Zuführung zum Vermögenshaushalt in Höhe von 310 000 Euro gerechnet, kündigte der Marzlinger Bürgermeister an - im Vorjahr waren es noch 196 000 Euro gewesen.

Der Vermögenshaushalt hat sich gegenüber dem Vorjahr um 468 000 Euro ( Minus 15,1 Prozent) reduziert. Vorsorglich habe man - wie bereits 2015 - für das laufende Jahr zur Deckung der Investitionsausgaben einen Kredit in Höhe von 500 000 Euro eingeplant. Dieser solle für eventuelle Grundstückskäufe verwendet werden, erklärte Dieter Werner. Im vergangenen Jahr wurde der Kassenkredit nicht beansprucht.

Größter Posten bei den geplanten Ausgaben ist der Ausbau der Freisinger Straße. Dafür wurden 650 000 Euro eingeplant. Von kommender Woche an bis Ende Juli wird die Straße vom Ortseingang bis zur Kirchstraße saniert. Dafür ist eine Vollsperrung notwendig. Bei der Straßenmaßnahme wird zudem ein zweiter Gehweg geschaffen, bei der Bushaltestelle entsteht ein Fußgängerüberweg und die Straßenbeleuchtung wird erneuert. Außerdem wird die derzeit noch sehr steile sogenannte Muschler-Kreuzung abgesenkt. Andere Projekte in diesem Jahr sind unter anderem der DSL-Breitbandausbau (345 000 Euro), die Anlage von Spielfeldern im neu geschaffenen Sportpark (50 000 Euro) und weitere Straßen- (200 000 Euro) und Brückensanierungen (50 000 Euro). Auf der Einnahmenseite des Haushalts sind als Rücklage aus dem Jahr 2015 830 000 Euro zu finden. Der Schuldenstand der Gemeinde betrug Ende 2015 knapp 2,69 Millionen Euro; die Pro-Kopf-Verschuldung beträgt 854,57 Euro (2015: 936,21 Euro). Mit 9:7 Stimmen beschlossen die Räte in der Sitzung zudem, die Hebesätze für die Gemeindesteuern (Grundsteuer A und B, Gewerbesteuer), die seit Jahren unter dem Durchschnitt der bayerischen Gemeinden liegen, ab 2017 zu erhöhen. Die Grundsteuer A wird dann von 310 von Hundert (v. H.) auf 330 v. H., die Grundsteuer B von 310 auf 325 v. H. und die Gewerbesteuer von 320 auf 330 v. H. angehoben.

© SZ vom 26.03.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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