Marzling:Nachhaltiger Gewässerschutz

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40 Jahre im Kreisfischereiverein: (v. l.) Wolfgang Besner, Reinhard Buchcik, Anton Schmid, Vorsitzender Günter Wolter und Walter Wachinger. (Foto: Einfeldt)

Kreisfischereiverein bemüht sich beim Besatz um eine größere Artenvielfalt in Flüssen und Seen

Von Gudrun regelein, Marzling

2015 war für den Kreisfischereiverein Freising ein "heißes Jahr". Nicht nur, weil die subtropischen Temperaturen Fischen und Anglern zu schaffen machten - auch der Einsatz des Vereins war oft gefordert. Dass es trotz eines eigentlich erfolgreichen Jahres auch Schwierigkeiten gab, schilderte Vorsitzender Günter Wolter bei der Mitgliederversammlung.

Im Pullinger Badesee, wo der Verein das Fischereirecht erworben hat, sollte das Tauchen erlaubt werden. Er habe das nur aus der Zeitung erfahren, die Stadt Freising habe mit ihm nicht darüber gesprochen, kritisierte Günter Wolter. "Aber in unseren Verträgen steht, dass das Tauchen dort verboten ist." Letztlich löste sich das Problem aus Sicht der Fischer dann doch recht schnell: Bei einer weiteren Stadtratssitzung sei das Tauchen glücklicherweise mit knapper Mehrheit abgelehnt worden.

Im Sinne der Nachhaltigkeit wolle der Verein auch mit den Kommunalpolitikern die Notwendigkeit der Schonung und der Gesunderhaltung der Gewässer und ihrer Umgebung thematisieren, kündigte der Vorsitzende bei der Versammlung an. Der Verein betreibe umfangreiche Besatzmaßnahmen. Dabei werden aber nicht nur bereits fangfähige Fische, beispielsweise Forellen oder Karpfen, eingesetzt. Bereits seit längerem werden aus ökologischen Gründen auch andere Fische, wie Nasen und Ruten, die nur wenige Zentimeter groß sind, in die Gewässer ausgebracht. Dies geschehe, um wieder eine größere Artenvielfalt zu erreichen, erklärte Wolter. "Nachhaltig ist diese Maßnahme auch. Die Fische können von unseren Nachfolgern gefangen werden."

Im vergangenen Jahr beteiligte sich der Verein beim Tag der Umwelt der Stadt Freising mit einer kleinen Ausstellung im Innenhof des Asamgebäudes. In einem Pavillon bauten die Mitglieder für die Besucher ein Aquarium mit Kleinfischen aus den vereinseigenen Gewässern auf. Das Interesse sei groß gewesen, sagte Wolter. Anfang Juli waren die Fischer dann auch beim oberbayerischen Kulturfestival Zamma in Freising präsent. "Isar-bunt, der Isar auf den Grund gehen und den Fischen ins Maul schauen" hieß das Programm, zu dem vor allem die Schulen eingeladen waren. Der Kreisfischereiverein stattete die Kinder mit Netzen und Schüsseln aus und zeigte ihnen, wie man Kleintiere in der Isar fangen kann, um sie dann bestimmen zu können. Danach ging es mit "Fischer machen Schule", einem Angebot für Schulen, weiter.

"Manchmal ist es schon eng geworden für unsere engagierten Mitglieder", sagte Wolter. Aber es habe Freude gemacht, bei den Kindern das Interesse an der Natur vor der Haustüre zu wecken. Rainer Mühlbauer, der die Jungfischer mitbetreut, berichtete von erfolgreichen Aktionen wie der Beteiligung am Arbeitsdienst.

Allerdings sei das Engagement mancher Jugendlichen sehr gering, kritisierte er. Kassier Peter Staudinger präsentierte die Finanzen des Vereins, der derzeit 849 Mitglieder zählt. Im vergangenen Jahr standen Einnahmen von etwa 218 000 Euro Ausgaben von etwa 183 000 Euro gegenüber.

Den Kreisfischerverein gibt es mittlerweile seit 60 Jahren. Informationen zum Verein und zu den Gewässern, die er im Landkreis Freising betreut, findet man im Internet unter Kreisfischereiverein-freising.blogspot.de.

© SZ vom 19.01.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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