Marzling:Bald rollt der Ball

Lesezeit: 2 min

Noch ist von Grün auf dem Sportplatz Marzling nichts zu sehen, aber in den kommenden Tagen soll der Kunstrasen verlegt werden. (Foto: Marco Einfeldt)

Kunstrasenplatz in Marzling ist von Herbst an bespielbar

Von Gudrun Regelein, Marzling

Noch kann man sich nur schwer vorstellen, dass hier schon in einigen Wochen Fußball gespielt wird. Noch sieht man nur eine riesige schwarze Fläche, von grünem Rasen keine Spur und noch transportieren Bagger große Haufen Humus über das Gelände. "Das wird sich aber ganz schnell verändern", sagt Marzlings Bürgermeister Dieter Werner. Bereits in den kommenden Tagen nämlich werde der Kunstrasen auf dem Platz verlegt - "und dann wäre er eigentlich auch bespielbar". Die vielen fußballbegeisterten Marzlinger werden sich aber noch bis zum Herbst gedulden müssen, erst dann dürfen sie auf den neuen Platz. Denn noch müssen die Außenflächen fertig gestaltet, die fehlenden Zäune rund um den Sportplatz aufgebaut und die Wege gepflastert werden. Und bis der benachbarte Kleinspielplatz, der bereits planiert ist, nutzbar sei, werde es noch länger dauern: Erst von der Saison 2016 an sei dieser bespielbar, bis dahin müsse erst noch der Rasen anwachsen, berichtet der Bürgermeister.

Die neuen Plätze sind das erste Baufeld des Großprojekts der Gemeinde, des neuen Sport- und Freizeitparks, für den die Gemeinderäte 2013 grünes Licht gaben. Gleich neben dem bestehenden Sportplatz entstehen hier auf einer gut zwei Hektar großen Fläche nicht nur neue Fußballfelder, sondern in den kommenden Jahren auch eine Laufbahn, neue Tennisplätze, eine Weitsprunganlage für den Schulsport und ein zentraler Festplatz für das Gemeindeleben. Zudem soll das Sportheim erweitert werden. Festgeschrieben ist das in einem Masterplan, der schrittweise realisiert werden soll. "Das ist bei einer Investition von etwa sechs Millionen Euro auch gar nicht anders machbar", sagt Werner. "Wenn wir das notwendige Geld haben, geht es weiter, wenn nicht, ruht das Projekt." Verschulden wolle sich die Gemeinde deshalb nicht.

"Den Löwenanteil haben wir bereits jetzt geschafft", meint der Bürgermeister. Der Kunstrasenplatz nämlich sei der große Wunsch des am Projekt beteiligten Sportverein SV Marzling gewesen, denn immer mehr Jugendliche in der Gemeinde wollen Fußball spielen. Über 200 Fünf- bis 18-Jährige habe der Verein bereits, dazu kämen noch einmal drei Männermannschaften, zählt Werner auf. Der Kunstrasenplatz biete den Vorteil, dass er immer bespielbar, robuster als ein Rasenplatz sei - so könnten diese geschont werden. Das neue Flutlicht rings um den Platz ermögliche in Zukunft zudem in der dunklen Jahreszeit Turniere am Abend und parallel dazu einen längeren Trainingsbetrieb. "Das drängendste Problem - zu viele Spieler, zu wenig Platz - haben wir erledigt", sagt der Bürgermeister.

Etwa 1,2 Millionen Euro haben die neuen Spielflächen, die mit etwa 250 000 Euro gefördert wurden, gekostet; dazu kommen noch einmal etwa 150 000 Euro für Arbeiten im Außenraum. Wann es nun aber mit dem nächsten Bauabschnitt weitergeht, kann der Bürgermeister nicht sagen: "Derzeit haben unsere Pflichtaufgaben Priorität." Die Kinderbetreuung und die Unterbringung von Asylbewerbern seien die großen Themen in den nächsten Jahren. Erst wenn diese Aufgaben erledigt seien - und wenn es die Gemeindefinanzen zulassen - werde man wieder den Plan aus der Schublade holen und mit dem zweiten Bauabschnitt starten.

© SZ vom 10.07.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: