Malerei, Hinterglasbilder, Holzschnitte:Emotionale Überbleibsel

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Die Bilder von Renate Selmayr zeigen oft geometrische, abstrakte Farb- und Form-Kompositionen. (Foto: Marco Einfeldt)

Die Neufahrnerin Renate Selmayr stellt in der "galerie 13" aus

Der Weg zur Künstlerin ist gewissermaßen "ausgeschildert". Den Vorgarten des Hauses nahe dem Neufahrner Marktplatz begrenzt ein Zaun mit Latten unterschiedlicher Länge - scheinbar zufällig angeordnet, aber in ihrer Zusammenstellung ein Kunstwerk. Was Renate Selmayr hinter diesem Zaun und in einem weiteren Atelier in Prien am Chiemsee geschaffen hat, war schon in ganz Bayern zu sehen, aber auch zum Beispiel in Leipzig und sogar in Ungarn und Rumänien. Unter anderem die Bayerische Staatsgemäldesammlung hat Ankäufe getätigt. Momentan zeigt die Neufahrner Künstlerin in der Freisinger "galerie 13" Malerei, Hinterglasbilder und Holzschnitte. Das Motto der Ausstellung: "Raum - Schichten".

Renate Selmayr, Jahrgang 1958, ist auf einem Bauernhof im Neufahrner Süden aufgewachsen. Beruflich hat sie zunächst eine Ausbildung zur Bankkauffrau gemacht. Die Liebe zur Malerei hat sie aber schon früh entdeckt. Von 1980 an absolvierte Renate Selmayr ein Gaststudium an der Akademie in Stuttgart, 1984 begann sie ihr Studium der Malerei in München, das sie 1990 mit einem Diplom abschloss. Seit 2002 ist sie Mitglied des Künstlerverbands "Neue Gruppe" vom Münchner Haus der Kunst. Viele ihrer Bilder zeigen geometrische, abstrakte Farb- und Form-Kompositionen. "Meine Arbeiten entwickeln sich aus der Erinnerung", erklärt Renate Selmayr: "Das Erlebte meiner Reise- und Naturerinnerungen wird so lange extrahiert, bis nur noch eine Auslese übrig bleibt." Was bleibt, sei kein Abbild, sondern eine Reminiszenz - ein "emotionales Überbleibsel, das auf der Leinwand dann in einen abstrakten Kompositionszusammenhang gesetzt wird". Dieses "Aufbauen" von Farbflächen auf zweidimensionalem Grund kann sich bei manchen Bildern bis zu zwei Jahre hinziehen. Es ist eine innere, sehr meditative Auseinandersetzung. Immer wieder übermalt Renate Selmayr Passagen, verwirft frühere Ebenen, "bis der Komposition nichts mehr hinzugefügt oder weggenommen werden kann".

In den vergangenen Jahren hat Selmayr - neben der Malerei und Skulpturen - verstärkt mit Holzschnitten experimentiert. Zahlreiche Collagen und Holzschnitte sind entstanden. Die Ausstellung "Raum - Schichten" ist bis 17. Juni zu folgenden Zeiten in der "galerie 13" zu sehen: dienstags, mittwochs und freitags von 14 bis 18.30 Uhr, donnerstags von 14 bis 20.30 Uhr und samstags von zehn bis 13 Uhr.

© SZ vom 04.05.2017 / bg - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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