Machbarkeitsstudie:Grüne Flüchtlinge

Lesezeit: 1 min

Umweltschutz könnte ein neues Berufsfeld werden

Der Landschaftspflegeverband möchte einen Beitrag zur Integration von jungen Flüchtlingen leisten. Diese könnten nach Ansicht von Geschäftsführer Matthias Maino über den Naturschutz Kompetenzen erwerben, und zwar mit dem Leader-Projekt "Integration? Natürlich!". Zuerst aber braucht es eine Machbarkeitsstudie, an deren Finanzierung sich der Landkreis mit 6125 Euro beteiligt. Das hat der Kreisausschuss des Kreistags beschlossen.

Die Verwaltung wies dabei ausdrücklich darauf hin, dass es eigentlich Aufgabe der Kommunen sei, sich um die Integration von Flüchtlingen zu kümmern. Allerdings gebe es Berührungspunkte, eben Naturschutz, Landschaftspflege und Regionalmarketing. Deshalb sei eine Zustimmung zum Antrag möglich. Die Gesamtkosten des Leader-Projekts betragen 17 500 Euro. "Leader" trägt die Hälfte davon, der Landschaftspflegeverband 15 Prozent und der Landkreis 35 Prozent.

Neben dem Landschaftspflegeverband beteiligen sich die Kolpingsbildungsagentur, Freisinger Land und das Institut für Lebensmitteltechnologie an dem Modellprojekt. Dieses wendet sich an Flüchtlinge bis zu einem Alter von 27 Jahren. Sie sollen Stationen durchlaufen, Erfahrungen in "Grünen Berufen", im Lebensmittelhandwerk und der Vermarktung der Waren sammeln. Laut Maino werden die Flüchtlinge dabei sozialpädagogisch betreut und in Deutsch unterrichtet.

Maino hat bereits bei der Allianz Umweltstiftung um finanzielle Unterstützung gebeten. Die stimmt prinzipiell der Idee zu, verweist aber darauf, dass sie mit ihren Initiativen schon weiter fortgeschritten sei. "Wir bitten Sie daher um Verständnis, dass wir aufgrund unserer laufenden Projekte Ihren Antrag nicht weiter verfolgen können", heißt es in der Antwort auf den Antrag. Die Organisation wolle aber bei Bedarf gerne einen Kontakt zu ihren Projektpartnern herstellen.

Gespannt dürfen die Kreisräte darauf sein, wie es weitergeht, falls die Machbarkeitsstudie positiv ausfällt. Dann werde der Landschaftspflegeverband wohl wieder beim Landkreis nachfragen, mutmaßte Landrat Josef Hauner (CSU). Denn "Leader" gebe nun mal keine hundertprozentigen Zuschüsse. Rainer Schneider (FW) und Dieter Thalhammer (SPD) gaben Maino den Rat mit auf den Weg, noch nach weiteren Geldgebern zu suchen.

© SZ vom 03.12.2016 / beb - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: