Lindenkeller:Das Leben ist ein Abenteuer

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Aaron Brooks, einst Frontman bei "Simeon Soul Charger", stellt sein Soloalbum "Homunculus" vor

Von Florian Beck, Freising

Jetzt im Herbst kommt wieder Leben in die Freisinger Kulturszene. Der Lindenkeller präsentiert sein neues Programm, auch im Furtnerbräu treten wieder Künstler auf. Einer davon ist Aaron Brooks. Der gebürtige US-Amerikaner stellt dort am Freitag, 21. September, um 20 Uhr sein erstes Soloalbum vor, es trägt den Titel "Homunculus". Damit kehrt der ehemalige Songwriter und Frontmann der Psychedelic-Rockband "Simeon Soul Charger" nach einer zweijährigen Pause ins Rampenlicht zurück und beschreitet neue Pfade als Solo-Künstler.

Erzwungen wurde diese Öffentlichkeitsabstinenz durch schwere Depressionen, die Brooks plagten und aufgrund derer er für ein halbes Jahr in einer Einrichtung heim für psychisch Kranke in Berlin lebte. "Es wurde immer schwerer, jede Nacht den Frontmann zu geben, während ich mich eigentlich nur unter einer Decke verstecken wollte", erinnert sich Brooks. Das führte schließlich auch zum Ende von "Simeon Soul Charger." Kein einfacher Schritt, aber ein "vollkommen notwendiger", so Brooks, der mit der Band vor sieben Jahren nach Deutschland gekommen ist.

Bei einem Konzert in New York sprachen zwei offensichtlich schwer begeisterte bayerische Touristen die Band an und arrangierten ihnen eine Deutschland-Tour, renovierten sogar ein altes Bauernhaus bei Nandlstadt für die vier Musiker, in dem sie anfangs wohnten. "Wir hatten geplant, für drei Monate zu bleiben und sind dann einfach nie wieder gegangen", erzählt Brooks mit einem Lächeln. Er sitzt in einem Freisinger Café an der Hauptstraße, ein aufgeschlagenes Buch liegt auf dem Tisch. Immer wieder kommen Leute vorbei, die er kennt, mit denen er spontan Treffen ausmacht. Diese Spontanität ist genau das, was den Musiker ausmacht. "Ich möchte, dass mein Leben ein Abenteuer ist", sagt er. Er tut auch alles dafür. Beispielsweise hat er keinen festen Wohnsitz, sondern schläft jede Nacht wo anders, manchmal in seinem Zelt, manchmal bei Fremden auf dem Sofa. Hin und wieder vergisst bei diesen vielen Abenteuern aber auch, etwas zu essen. Dann kommt er meistens abends auf eine Breze ins Furtner nach Freising, die Stadt, die er, der schon in New York, Miami und Los Angeles gewohnt hat, wohl am ehesten als seine Heimat beschreiben würde.

Hier hat der Weltenbummler auch sein nun kommendes Soloalbum mit tatkräftiger Unterstützung vom RPWL-Sänger Yogi Lang, bei dessen Label "Gentle Art Of Music" er auch unter Vertrag steht, aufgenommen. Man merkt ihm an, dass er sich auf sein Album und die damit verbundene Tour freut. Selbstverständlich werde nicht jeder ehemalige "Simeon Soul Charger"-Fan wissen, dass Brooks nun ein Solo-Album auf den Markt bringe, er freue sich jedoch darauf, "neue Fans zu gewinnen". Dazu hat er bei seiner anstehenden Tour durch Deutschland, die Tschechische Republik und Italien sicher mehr als genug Gelegenheiten.

© SZ vom 14.09.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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