Lebensübergänge:Trauerfeiern und Hochzeiten

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Anna Huber schöpft aus ihrem reichen Erfahrungsschatz

Die Moosburgerin Andrea Huber begleitet und gestaltet seit fünf Jahren Rituale für Lebensübergänge wie Trauerfeiern oder Hochzeiten. Die Mutter von vier Kindern kann aus einem großen Erfahrungsschatz schöpfen. Zunächst absolvierte sie ein Redaktionsvolontariat bei der Landshuter Zeitung. Anschließend studierte sie katholische Theologie und Anglistik, bevor sie eine Ausbildung zur Logotherapeutin machte. Es folgten Weiterbildungen im pädagogischen und psychologischen Bereich. schließlich ließ sich Andrea Huber in der Tradition der "School of Lost Borders" zur Visionssuche-Begleiterin ausbilden.

Diese Lernerfahrung wurde zu einem Wendepunkt in ihrem Leben. Sie entschloss sich, Menschen in Lebensübergängen durch den Fokus auf Rituale zu unterstützen. Huber sieht in jedem Lebensübergang auch bei steigendem Alter eine Chance. Nicht nur positiv besetzte Ereignisse wie die Geburt eines Kindes, eine Hochzeit oder die Erneuerung des Eheversprechens, auch eine Trennung, der Eintritt in den Ruhestand oder das Sterben eines Menschen könnten Momente sein, in denen Verletzungen heilen und sich Raum für Neues öffnet. In vielen Biografien fehlten Rituale, sagt Huber. Die Sehnsucht nach etwas Tieferem, Erfüllendem aber zeichne alle Menschen aus.

Anna Huber unterstützt Menschen dabei, den Übergang in eine neue Lebensphase ganz bewusst und sehr persönlich zu gestalten. Wenn das Alte gut verabschiedet werde, könne man Neues auch wirklich willkommen heißen, sagt sie. Nicht nur der Verstand könne sich auf den nächsten Schritt einstellen, sondern der ganze Mensch. "Wir begreifen Veränderungen leichter, wenn unsere Sinne beteiligt sind", sagt Andrea Huber. Sie freue sich jeden Tag an ihrer Arbeit, mit der sie Menschen in Situationen kennen lerne, in denen sie offener und verletzlicher seien als in ihrem Alltag.

Die meisten Aufträge erhält Huber als Trauerrednerin. Denn die Nachfrage nach einer anderen Form des Abschieds als sie die Kirchen anbieten, steigt, glaubt Huber. Ihre besondere Aufgabe sieht sie in der Arbeit mit Familien, die durch die tragischen Umstände eines Todes mehr Zuwendung brauchen - etwa nach einem Suizid, einem Unfall oder dem Tod eines Kindes.

© SZ vom 04.04.2015 / ka - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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