Langlebiger:Kalkstein statt Holz

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Die Friedhofskirche Sankt Maria hat nun einen neuen Altar. Der alte war nur ein Provisorium und hat ausgedient. (Foto: Marco Einfeldt)

Die Freisinger Friedhofskirche Sankt Maria ist nun mit einem neuen Altar des Steinbildhauers Manfred Kozel ausgestattet

Seit Juli war die Freisinger Friedhofskirche Sankt Maria auf dem St. Georgsfriedhof geschlossen. Von dieser Woche an steht sie nach Aussagen von Stadtpfarrer Peter Lederer wieder zur Verfügung. Dann ist sie auch ausgestattet mit einem neuen Altar, den Weihbischof Bernhard Haßlberger am Freitagabend offiziell eingeweiht hat. Die Friedhofskirche St. Maria selbst ist nach Aussagen von Pfarrer Lederer vor ein paar Jahren umfassend renoviert worden. 2014 waren die Arbeiten abgeschlossen. Das Einzige, was dann noch fehlte, war ein anständiger Altar. "Der alte, das war ein Provisorium, eigentlich nur eine Holzkiste, das hat man früher eben so gemacht", sagt Pfarrer Lederer.

Jetzt hat das Ganze ein Gesicht und ist wohl langlebiger als die Holzkiste. Altar, Ambo und Osterleuchter wurden aus dem grauen Kalkstein "St. Anne Granité" aus Frankreich gefertigt. Der Kalkstein harmoniert gut mit der hellen Farbgebung in dem Gewölbe des kleinen Kirchenraums selbst. Der Altar wurde aus einem Stück von dem Steinbildhauer Manfred Kozel aus Kirchdorf gefertigt und hat einen kreuzförmigen Einschnitt erhalten. Der Altar steht auf einer kreuzförmigen Bodenplatte. Im Zentrum dieser Platte befindet sich im Boden ein Hohlraum für die Aufnahme der Reliquien. Auch der Osterleuchter wurde in einem Stück gearbeitet. Für den Entwurf und die Gestaltung zeichnen Alexander Heisig vom Münchner Kunstreferat und das Architekturbüro Deppisch in Freising verantwortlich. Die Sitzmöglichkeiten und der hölzerne Gabentisch wurden vom Freisinger Schreinermeister Leo Filser in geölter Eiche angefertigt

Die erste Erwähnung des Friedhofes von St. Georg stammt aus einer Urkunde des Stifts St. Veit aus dem Jahr 1410. Dort wird ein "ellender Freithof" vor dem Ziegeltor außerhalb der Freisinger Stadtbefestigung erwähnt. Dieser Armenfriedhof geht vermutlich auf einen Pestfriedhof aus der ersten Hälfte des 14. Jahrhunderts zurück.

Der Bau der heutigen Kirche und des Friedhofs gehen auf Bischof Heinrich III. zurück, der aus dem Haus Wittelsbach stammte. Im Jahr 1543 erwarb er den unteren Teil des Gottesackers und ließ dort eine Kirche erbauen. Auf dem neuen Friedhof wurden die Verstorbenen aller Freisinger Pfarreien bestattet. Im Jahre 1835 wurde der Friedhof vergrößert. Die Gottesäcker an den Pfarrkirchen St. Georg, St. Andreas und St. Veit hatte man bereits 1803 aufgelassen.

© SZ vom 17.09.2018 / bt - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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