Kursangebot am Domberg:Brücken zwischen den Kulturen

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Interessierte Migranten werden zu Kulturdolmetschern ausgebildet

Auch im Landkreis könnte es schon bald "Kulturdolmetscher" geben. Die Einführung beruht auf der Idee, dass Menschen mit Migrationshintergrund und guten Deutschkenntnissen anderen Einwanderern den Einstieg in die deutsche Gesellschaft erleichtern können. "Es geht darum, Migranten an der Gesellschaft und im Ehrenamt zu beteiligen, die wiederum anderen helfen, sich zu integrieren", sagte Kathrin Steger-Bordon, Referentin für gesellschaftspolitische Bildung, bei einer Pressekonferenz des Kardinal-Döpfner-Hauses am Domberg.

Die Kulturdolmetscher sollen auf Grundlage ihrer eigenen Erfahrungen, die sie während des Integrationsprozesses in Deutschland gemacht haben, andere unterstützen. "Man muss die Erfahrungen, die diese Menschen zum Thema Ankommen und Integrieren gemacht haben nutzen, um Brücken zwischen Migranten und Deutschen zu errichten", sagte Steger-Bordon.

Wer sich zum Kulturdolmetscher ausbilden lassen will, kann am Freitag, 11. November, von 13 bis 18 Uhr, eine Einführungsveranstaltung im Kardinal-Döpfner-Haus am Freisinger Domberg besuchen. Der Qualifizierungskurs besteht aus zehn Treffen, montags vom 21. November bis zum 6. Februar für jeweils drei Stunden. Dabei werden Migranten für ihre Tätigkeit ausgebildet. Im Anschluss sollen die künftigen Kulturdolmetscher erste Praxiserfahrungen sammeln, indem sie an geeigneten Stellen eingesetzt werden. Bei erfolgreichem Abschluss der Praxiszeit folgt die Verleihung des Kulturdolmetscher-Zertifikates, mit dem die Absolventen offiziell in Konfliktsituationen als Kultur- und Behördenvermittler hinzugezogen werden können - etwa wenn es zu Kommunikationsschwierigkeiten zwischen einem Arbeitgeber und einem Migranten kommt.

Kursleiterin Meliah Satir-Kainz stammt selbst aus der Türkei, ist Sozialpädagogin und freiberuflich in der interkulturellen Kommunikation tätig. Fachspezifische Bereiche werden mithilfe zusätzlich anwesender Experten thematisiert. Die Ausbildung ist kostenlos, darauf wies Kathrin Steger-Bordon hin. Eventuelle Aufwandsentschädigungen würden erstattet.

© SZ vom 26.10.2016 / SIBA - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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