Kreisversammlung der CSU:Stolz auf das Triple

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Christsoziale freuen sich immer noch über das Wahlergebnis von 2014 und loben vor allem ihren Landrat Josef Hauner

Von Peter Becker, Langenbach

Die CSU-Familie im Landkreis Freising ist auf das Geleistete in den vergangenen zwei Jahren stolz. Das war bei der Versammlung der Kreisdelegierten am Mittwoch deutlich zu spüren. Der alte und neue Vorsitzende Florian Herrmann ließ die Erfolge bei den zurückliegenden Wahlen noch einmal Revue passieren: Am letzten entscheidenden Wahltag Ende März 2014 sei sogar "das Triple" gelungen. Die CSU stellt seitdem mit Josef Hauner den Chef im Landratsamt. Harald Reents eroberte das Hallbergmooser Rathaus und Anita Meinelt verteidigte ihren Bürgermeisterstuhl in Moosburg.

Herrmann lobte Hauner, der sich nicht nur als "idealer Kandidat" erwiesen habe, sondern auch in der Öffentlichkeit " gut ankommt". Vom ersten Tag an sei die Arbeit im Kreistag "gut organisiert" und "harmonisch" gewesen. In den Sitzungen gebe es keinen "Hickhack" und Hauner "reagiert klug auf Herausforderungen". Wie zum Beispiel auf die steigende Zahl der Flüchtlinge, die der Landkreis unterbringen muss. Auch Hauner findet, dass sein Start in der ersten Sitzung gelungen war. Es sei zu keinem "kleinkarierten Gezänk" gekommen.

Kaum ein halbes Jahr im Amt, hatte Hauner während der Delegiertenversammlung im vergangenen Oktober schon verkünden können, dass der Markt Au seine Realschule erhält. Dies sei eine "Herzensangelegenheit" der CSU gewesen, sagte Herrmann. Der Kreisvorsitzende bezeichnete die Situierung der Realschule in Au als "strukturpolitische Entscheidung". Quasi wie eine "kleine Behördenverlagerung", denn die Region gewinne dadurch an Attraktivität. Hauner gestand, dass die Genehmigung der Realschule in Au, "ein Highlight" für ihn in seiner bisherigen Amtszeit gewesen sei.

Natürlich kam bei Herrmann der politische Gegner nicht ungeschoren davon. Insbesondere die Freisinger Grünen mussten sich im Zusammenhang mit der Westtangente rügen lassen. Herrmann bezeichnete die Forderung, mit dem Spatenstich zu warten, bis die Regierung sämtliche Zusagen gemacht habe, als "Nachtreten", "Doppelzüngigkeit" und "Missachtung des Wählerwillens". Die Freisinger hätten sich in einem Bürgerentscheid für die Westtangente ausgesprochen. Dies gelte es zu akzeptieren.

Die steigende Anzahl von Asylbewerbern, die der Landkreis von der Regierung zugewiesen bekommt, thematisierte Bundestagsabgeordneter Erich Irlstorfer. Er bezeichnete insbesondere die Aufnahme der jungen unbegleiteten Flüchtlinge als "Pflicht der Nächstenliebe". Man müsste sie "ordentlich behandeln, sie beim Lernen der Sprache unterstützen und integrieren", forderte Irlstorfer. Mit Blick auf die Ausbildungsberufe im Handwerk, sagte der Bundestagsabgeordnete, werde man in 15 Jahren feststellen, in der Gegenwart genau die richtigen Entscheidungen getroffen zu haben. Nämlich, den jungen Menschen eine Arbeit zu ermöglichen.

Großes Lob zollte Irlstorfer den Ehrenamtlichen und den Angestellten im Landratsamt, die sich um die Flüchtlinge kümmerten. Letztere nahm er in Schutz. "Sie arbeiten am Anschlag", stellte Irlstorfer fest, und sähen sich doch Kritik ausgesetzt, die der Sache nicht gerecht werde.

Bei den Neuwahlen bestätigten die Delegierten Herrmann als Vorsitzenden der 1570 CSU-Mitglieder im Kreis. Ihm zur Seite stehen als Stellvertreter Irlstorfer, Meinelt, Reents und Simon Schindlmayr. Neuer Schatzmeister ist Rudi Linz. Schriftführerinnen sind Christiane Juckenack und Gabriele Partsch.

© SZ vom 02.05.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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