Krankenpflege  in Freising:Personalmangel bleibt eine Herausforderung

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Kursleiterin Silke Streuff übergibt bei der Examensfeier der Berufsfachschule für Gesundheit und Krankenpflege im Kasino des Freisinger Klinikums das Zeugnis an Judith Hanhart. (Foto: Marco Einfeldt)

16 Absolventen der Freisinger Berufsfachschule für Krankenpflege bekommen ihre Zeugnisse

Von Rosanna Wegenstein, Freising

An der eleganten Kleidung und den aufgeregte Mienen konnte man die 16 diesjährigen Absolventinnen der Berufsfachschule für Krankenpflege erkennen, als sie am Dienstag mit Freunden und Familie zu ihrer Examensverleihung im Klinikum Freising, Träger der Schule, kamen. Auch die Sonne lachte mit. Lichtdurchflutet war der Saal mit den großen Fensterfronten im obersten Stock des Klinik-Gebäudes.

Nicht nur die Absolventinnen selbst, auch all jene Personen, die sie in ihrer drei-jährigen Ausbildung begleitet und unterstützt haben, waren anwesend und wurden gleich zu Beginn der Verleihung von Eva Gall, Leiterin der Berufsfachschule begrüßt. Sie bedankte sich bei der Pflegedienstleitung, der Kursleitung, der Praxis und Stationsleitung, dem Betriebsrats, sowie bei allen Pflege und Hilfskräften des Hauses.

"Wir brauchen viele Beteiligte für einen Bereich in dem viele verschiedene Handlungskompetenzen wichtig sind", betonte später Kursleiterin Silke Streuff in ihrer Rede und verwies auf die bedeutende Kombination von Theorie und Praxis, die während der Krankenpflege-Ausbildung geboten wird. Neben dem theoretischen Unterricht erhalten die Schüler und Schülerinnen nämlich schon früh einen umfassenden Einblick in ihre Tätigkeitsbereiche im Krankenhaus. Dazu dient vor allem die Schulstation, in der sie in ihrem dritten Lehrjahr etwa zwei Wochen lang den Arbeitsalltag auf einer Station des Klinikums selber organisieren dürfen. Zum vierten Mal hat dieses Projekt seit 2016 heuer stattgefunden und trifft auch in anderen Einrichtungen auf große Resonanz, wie Maren Kreuzer, kaufmännische Leiterin des Klinikums erklärte. "Wir sind stolz, dass wir auch andere Häuser mit unserem Angebot inspirieren können", sagte sie. Das Angebot soll in der Zukunft auch erweitert werden. Von Oktober an seien Umbauarbeiten für einen weiteren Ausbildungszweig neben der Krankenpflege geplant, nämlich für Krankenpflegehilfe, erläuterte Kreuzer.

Landrat Josef Hauner erzählte, dass das Krankenhaus Freising 2019 vom Institut für Management- und Wirtschaftsforschung sogar als fünftbestes Unternehmen im Bereich Kliniken bundesweit ausgezeichnet wurde. "Die Schule ist ein integraler Bestandteil unseres Hauses, denn ohne die Pflegekräfte ist nichts möglich", betonte er dabei.

Die Wichtigkeit der Schule hob Hauner auch vor dem Hintergrund hervor, dass es in der Region zur Zeit schwierig sei, qualifiziertes Personal zu finden. Mit dem Bau von mehr Personalwohnungen und Kindertagesstätten hoffe er hier aber in der Zukunft auf bessere Perspektiven. Auch Pflegedirektor Oliver Hübler nannte den Personalmangel bewusst eine Herausforderung, die man bewältigen könne.

"Auch hier sind ihre Ideen und ihr Wissen gefragt", appellierte Schulleiterin Eva Gall in ihrer Abschlussrede an die Absolventinnen. Sie resümierte noch einmal die kleinen, persönlichen Herausforderungen, die diese schon während ihrer Ausbildungszeit bewältigt hätten. Als Metapher für ihren Kurs nannte sie den Sommer 2019, der im Mai zögerlich begonnen habe und neben ein paar Gewittern, etwa während der Examensvorbereitungen, viele sonnige Momente bereitgehalten habe. Jener Vergleich mit dem Wetter endete als Gall sagte: "Bei uns ist jetzt Herbst, doch sie stehen in ihrem Werdegang im Frühling. Sie dürfen jetzt immer weiter wachsen."

Bevor mit Sekt und Häppchen noch gemeinsam gefeiert wurde, fand die Zeugnisübergabe statt. Als die Schülerinnen ihren Lehrkräften kleine Geschenke überreichten, konnte man erahnen, dass der eine oder andere durchaus gerührt war.

© SZ vom 12.09.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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