Konzert der Musiklehrer:Barock, Romantik, Moderne

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Die Lehrer der Freisinger Musikschule interpretieren bei ihrem Jahreskonzert Werke von Prokofjew, Schumann und Piazzola

Einer der Höhepunkte im Jahresprogramm der städtischen Musikschule ist das traditionelle Lehrerkonzert, das am Samstag, 30. April, um 19.30 im Pavillon der Schule stattfindet. Lehrkräfte der Musikschule spielen ein hochkarätiges Programm mit Werken aus Barock, Romantik und Moderne. Die in Freising bekannte Pianistin Julia Fedulajewa interpretiert zusammen mit George Straßmann, Violine, die Sonate op. 94 für Violine und Klavier von Sergej Prokofjew.

"Nur wenige zeitgenössische Komponisten schreiben Musik, die eine so unverwechselbare Identität hat wie die von Prokofjew", sagt dazu Freisings Musikschulleiter Martin Keeser. Stilistisch hätten sich seine Werke über die Jahrzehnte wenig verändert und viele der Qualitäten und Manierismen, die seine späten Arbeiten auszeichnen, fänden sich auch schon in vielen seiner Frühwerke.

Die Sonate op. 94 - ursprünglich für Flöte und Klavier komponiert - überzeugt durch wundervolle Melodien und eröffnet sofort mit einem langen, fließenden Bogen, der den gesamten ersten Satz dominiert. Das Andante ist eines der schönsten Werke, das Prokofjew geschrieben hat. Sie wurde am 7. Dezember 1943 in Moskau mit dem Flötisten Charkowski und dem Pianisten Swjatoslaw Richter uraufgeführt. Unter den Zuhörern war auch der Geiger David Oistrach, der Prokofjew später dazu überredete, das Werk für Geige und Klavier zu arrangieren. Oistrachs Vorschlag einer Bearbeitung für die Geige stand nicht im Widerspruch zu Prokofjews ursprünglicher musikalischer Intention, und so ist diese Sonate zu einem Höhepunkt sowohl der Flöten- als auch der Geigenliteratur geworden.

Darinka Pejakovic, Violine, Konzertmeisterin des "Freisinger Symphonieorchesters", Astrid Hedler-Gromes, Violoncello, und wieder Julia Fedulajewa, Klavier, sind die Interpreten von Robert Schumanns "Trio d-Moll op. 63". Erst im Sommer 1847 schrieb Robert Schumann in Dresden das erste seiner drei zu Lebzeiten veröffentlichten und auch so bezeichneten Klaviertrios. Nach einigen Überarbeitungen konnte er das vollendete Werk seiner Frau Clara zu deren 28. Geburtstag am 13. September 1847 als Geschenk überreichen. Noch am selben Abend spielte sie es im privaten Kreis mit zwei befreundeten Konzertmeistern aus der Dresdner Hofkapelle. Voller Begeisterung äußerte sie in ihrem Tagebuch über dieses Stück: "Es klingt [...]so jugendfrisch und kräftig, dabei doch in der Ausführung so meisterhaft!" Tatsächlich gehörte dieses erste Werk in Trio-Besetzung aus Schumanns Feder von Anfang an zu den kammermusikalischen Perlen seines Oeuvres. Schon alleine die Tatsache, wie treffend er durch die voran gestellten deutschen Satzbezeichnungen Ausdruck und Charakter der nachfolgenden Sätze umreißt, beeindruckt den Hörer.

Ein besonderer musikalischer Leckerbissen soll dann der solistische und kammermusikalische Auftritt des Gitarristen Mikhail Antropov werden. Alljährlich sorgt er in Freising mit dem "Münchner Gitarrentrio" für volles Haus und Begeisterung bei den Konzerten zur Weihnachtszeit. Solistisch und in Begleitung von Darinka Pejakovic, Violine, wird er Werke von I. Albeniz, A. Piazzola, V. Monti und E. Granados präsentieren. Der Eintritt zu diesem Konzert ist frei.

© SZ vom 21.04.2016 / sz - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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