Kommunalwahlen in Allershausen:Die Konkurrenz aufmischen

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Allershausener SPD peilt vier Sitze im Gemeinderat an und möchte mit Thorsten Klenke den Bürgermeister stellen

Von Petra Schnirch, Allershausen

Die Allershausener SPD geht sehr optimistisch in den Kommunalwahlkampf: Josef Lerchl sieht die Chance, künftig vier Vertreter in den Gemeinderat zu entsenden, "träumen tue ich von fünf", sagte er am Donnerstagabend bei der Aufstellungsversammlung im Gasthaus Obermeier - und bekam dafür viel Beifall. Derzeit stellt die SPD mit Lerchl und Christian Huber zwei Ratsmitglieder. Außerdem nominierten die Genossen diesmal mit Thorsten Klenke einen eigenen Bürgermeisterkandidaten. Er ist bisher der einzige Konkurrent von Martin Vaas (Parteifreie Wähler), ob die CSU ebenfalls einen Bewerber ins Rennen schickt, ist noch offen.

Josef Lerchl, seit 24 Jahren Mitglied des Gemeinderats, kandidiert wieder ganz vorn auf der Liste, auf den weiteren Plätzen folgen Petra Schlegel, Christian Huber, der dem Gremium seit 2014 angehört, Jana Gaber und Thorsten Klenke. Sieben der etwa 20 Anwesenden waren als SPD-Mitglieder stimmberechtigt. Liste und Bürgermeisterkandidat erhielten jeweils sieben Ja-Stimmen.

Die Bilanz Lerchls zur aktuellen Gemeinderatsarbeit fiel sehr positiv aus. Gemeinsam mit Huber habe er vieles durchsetzen können - "fast alles, was wir uns auf die Fahnen geschrieben haben", entweder in den Sitzungen oder den Arbeitskreisen. Die Hoffnung, künftig noch stärker vertreten zu sein, begründete er zum einen damit, dass "einige alte Haudegen" der beiden anderen Gruppierungen, die viele Stimmen gebracht haben, aufhören, darunter Bürgermeister Rupert Popp, der 2014 die Gemeinderatsliste der Parteifreien Wähler angeführt hatte. Zum anderen lobte Lerchl die Liste für die Kommunalwahl im März 2020: "Wenn wir diese vor sechs Jahren schon gehabt hätten, wären wir jetzt zu Dritt", sagte er. "Wir wollen die anderen zwei Parteien ein bisschen aufmischen", fügte Christian Huber hinzu.

SPD-Ortsvorsitzender Gerhard Schlegel hatte zuvor betont: "Von der Großwetterlage lassen wir uns in Allershausen nicht stören". Mit der Politik in Berlin habe die Arbeit auf kommunaler Ebene nichts zu tun. Es gehe darum, das Beste für Allershausen zu erreichen. Schlegel hatte sich dafür eingesetzt, einen eigenen Bürgermeisterkandidaten ins Rennen zu schicken.

Thorsten Klenke, 55, betonte, er gehe "mit viel Enthusiasmus" in den Wahlkampf. Im Mai 2020 wolle er in den Sitzungssaal einziehen - und dann vorne sitzen auf dem Stuhl des Bürgermeisters. Klenke lebt seit 14 Jahren in Allershausen, seit eineinhalb Jahren ist er SPD-Mitglied. Er stand bereits 2014 auf der Liste der Genossen für den Gemeinderat.

SPD-Landratskandidat Herbert Bengler wolle in seinem Grußwort dann doch "ein bisschen über Berlin" reden. Dass sich 200 000 Mitglieder, etwas über 50 Prozent, an dem Votum über die neue Vorstandsspitze beteiligt hatten, fand er positiv. Er hoffe, dass die Sozialdemokraten künftig wieder "mutiger" agieren werden und weniger relativieren, sagte er. Für die Menschen müsse wieder sichtbarer werden, wofür die SPD einstehe. Als Beispiele für die gute Arbeit der Partei nannte er den Einsatz für Mindestlohn, Meister-Bafög, Mietpreisbremse und die Grundrente.

© SZ vom 07.12.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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