Kommunalwahl in Marzling:Grüne treten mit eigener Liste an

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Der nächste Gemeinderat wird vermutlich bunter werden

Von Gudrun Regelein, Marzling

Erstmals in der politischen Geschichte der Gemeinde Marzling werden die Grünen bei einer Kommunalwahl antreten. Im kommenden März werden sie mit einer eigenen grünen Liste dabei sein. "Ich habe große Hoffnung, dass die Grünen im zukünftigen Marzlinger Gemeinderat vertreten sein werden. Auf Basis der letzten Wahlergebnisse ist das auch eine berechtigte Hoffnung", sagt Marc Decker. Er ist Landesgeschäftsführer der Grünen in Bayern und lebt seit etwa vier Jahren in Marzling.

Zuletzt hatten die Grünen von den Wählern in der Gemeinde laut Decker sowohl bei Landtags-, Bundestags- und Europawahlen jeweils zwischen 20 und 25 Prozent der Stimmen bekommen. "Es gibt so viele Menschen, die uns wählen", sagt er. Es gebe zudem auch in Marzling Grüne, die sich im und für den Ort engagieren und auf kommunaler Ebene einbringen wollen. Das Interesse zumindest sei groß: Vor etwa einem halben Jahr wurde im Ort ein grüner Stammtisch ins Leben gerufen. Zum ersten Treffen kamen fünf Besucher, beim jüngsten Stammtisch seien es bereits 13 gewesen, berichtet Decker. Derzeit seien fünf Bürger der Gemeinde Mitglied in der Partei, er hoffe auf noch mehr. "Wir wollen den Ort mitgestalten, deshalb werden wir antreten."

Eine Ortsgruppe gebe es aber derzeit noch nicht, diese wolle man eventuell nach der Kommunalwahl gründen. Die Listenaufstellung erfolge durch den Kreisverband, die Versammlung werde am Mittwoch, 27. November, stattfinden. Ob man mit einem eigenen Bürgermeisterkandidaten antreten wolle, sei noch nicht entschieden.

Themen und ganz konkrete Vorhaben für Marzling aber haben die Grünen bereits: "Das ist der klassische Natur-, Umwelt- und Klimaschutz." Mehr erneuerbare Energien, zählt Decker beispielsweise auf, eine größere Solarnutzung und eine weitere Biogasanlage in der Gemeinde. Anderes großes Thema ist der Verkehr, "wir möchten weniger und langsameren Verkehr". Konkret wollen die Grünen in der Durchfahrtsstraße Tempo 30 einführen, aus Gründen des Lärmschutzes und um die Kinder zu schützen. Auch der Kampf gegen die dritte Startbahn steht auf der Agenda. Da müsse noch mehr passieren, die bereits ablehnende Haltung der Gemeinde müsse intensiviert werden. Weiterer Kritikpunkt der Grünen sei das Fehlen eines Ortskerns, es gebe kein wirkliches Gemeinschaftsgefühl. "Das würden wir gerne ändern", betont Decker.

Die Liste sei nicht geschlossen, auch Nicht-Mitglieder können antreten. "Aber natürlich würde ich mir wünschen, dass wir mehr werden", sagt Decker. Zuspruch für die Grünen zumindest gebe es in der Gemeinde.

© SZ vom 31.10.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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