Kommunalwahl im Landkreis Freising:"Exzellentes Angebot"

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Manuel Mück aus Allershausen will für die CSU Nachfolger von Landrat Josef Hauner werden. (Foto: Marco Einfeldt)

Der 32-jährige Manuel Mück soll für die CSU Landrat werden. Ob er kandidieren wolle, wurde er vor gerade einmal drei Wochen gefragt, nun stellt er erste "Gedankenspiele" zu seinem Wahlkampf an

Von Peter Becker, Freising

"Pack mers an Richtung Zukunft!": Mit diesem auffordernden Appell stürzt sich Manuel Mück für die CSU in den Landratswahlkampf. Am Donnerstag präsentierten ihn die Christsozialen während einer Pressekonferenz als ihren designierten Kandidaten. Offiziell sollen ihn die Delegierten aus den Ortsverbänden am Montag, 7. Oktober, in Helfenbrunn küren. Die CSU setzt also auf die jugendliche Frische des 32-Jährigen, während andere Gruppierungen auf Erfahrung setzen.

Drei Wochen ist es her, sagte Mück auf Nachfrage, dass er darauf angesprochen worden sei, ob er es sich vorstellen könne, für das Amt des Landrats zu kandidieren. Daraufhin habe er erst mal Rücksprache im Familienbetrieb gehalten, in dem er sich als Betriebswirt um den kaufmännischen Bereich kümmert. Dabei handelt es sich um eine Tankstelle nebst Werkstattbetrieb in Allershausen. Von Seiten der Familie wurden ihm keine Steine in den Weg gelegt. "Dann ist in mir der Entschluss gereift, dass ich mich der Herausforderung stelle."

Mück ist in Allershausen aufgewachsen, arbeitet und lebt dort. Hier startete er seine politische Karriere. 2005 in die Junge Union und die CSU eingetreten, sammelte er erste kommunalpolitische Erfahrungen bei den Wahlen im Jahr 2014. Mück zog in den Gemeinderat ein, ist dort Fraktionsvorsitzender, ebenso wie im Kreistag, wo er Kreisvorsitzendem Florian Herrmann nachfolgte, als dieser Staatsminister wurde. In seiner Vorstellungsrede während der Pressekonferenz versicherte Mück, er wolle voll auf Zukunft setzen. Landrat möchte er werden, um den Landkreis aktiv mitgestalten zu können.

Erste "Gedankenspiele" zu seinem Wahlkampfprogramm hat der 32-Jährige bereits angestellt. Da gelte es seiner Meinung nach, unter der Rubrik "Mobilität", den öffentlichen Nahverkehr zu stärken. Elektromobilität beschäftigt ihn bei Privatautos ebenso wie bei Fahrrädern. Mück positioniert sich klar gegen die dritte Startbahn, obwohl er für gute Nachbarschaft mit dem Flughafen im Erdinger Moos eintritt. Um festzustellen, wie belastet die Straßen durch den Autoverkehr sind, genügt bei ihm ein Blick aus dem Betrieb hinaus auf die Straße, wo sich die Autofahrer im Schritttempo vorwärts quälen. "Da muss man nicht noch eine Schippe drauf legen", sagte Mück mit Blick auf die Folgen einer möglichen Flughafenerweiterung.

Was die Bildung anbelangt, will Mück die Politik des Kreistags in den vergangenen Jahren weiterführen. Ganz oben auf der Prioritätenliste steht für ihn der Neubau der Berufsschule. "Kein Talent darf verloren gehen", betonte er. Die Schulen im Landkreis müssten ebenso rasch digitalisiert werden wie die Verwaltung des Landkreises. "Die Daten müssen laufen, nicht der Bürger", forderte Mück. Was die Pläne für den Ausbau des landkreiseigenen Klinikums angeht, steht er hinter den Ausbauplänen mit Wohnungen und Kindertagesbetreuung für die Angestellten, um im Wettbewerb konkurrenzfähig zu bleiben. Die Energiewende bis zum Jahr 2035 will Mück konsequent weiterverfolgen.

Kreisvorsitzender Herrmann bezeichnete Manuel Mück als "exzellentes Angebot der CSU an die Bevölkerung". Mit Blick auf die politischen Funktionen, die der 32-Jährige in den vergangenen knapp sechs Jahren in Gemeinde- und Kreistag ausgeübt habe, sei er die ideale Kombination aus Jugend und Erfahrung. "Er weiß, wie es zugeht in den Gemeinden und im Landkreis", betonte Herrmann und fügte hinzu, dass er froh sei, dass Mück sein Nachfolger als Fraktionssprecher im Kreistag geworden sei. Was er besonders an dem 32-Jährigen schätze, sei seine Vorgehensweise aus Zuhören, Nachdenken und Entscheiden, die er an ihm beobachtet habe.

Landrat Josef Hauner schätzt an Mück, dass er sachkundig und authentisch sei. "Er ist einer aus der Bevölkerung", betonte Hauner. Er traue ihm zu, die gute Arbeitsatmosphäre, die in den vergangenen sechs Jahren im Kreistag geherrscht habe, beizubehalten, indem er alle Fraktionen mit einbeziehe. Mit Blick auf das Alter des designierten Landratskandidaten sagte Hauner, er sei der jungen Generation zugehörig. Immerhin, gewänne Mück den Wahlkampf, könnte er dort womöglich noch mehrere Amtszeiten verbringen. Mit Blick auf die Mitbewerber der Grünen und der Freisinger Mitte, Robert Wäger und Birgit Mooser-Niefanger, sagte Hauner, die verfügten auch nur über die Erfahrungen aus den vergangenen sechs Jahre im Kreistag. "Da kann Manuel Mück mithalten." Hauner versprach einen fairen Wahlkampf. Was Manuel Mück angeht, hat der aktuelle Landrat ein gutes Gefühl, was seinen potenziellen Nachfolger anbelangt. "Ich bin überzeugt, dass er gut abschneidet."

© SZ vom 20.09.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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