Kommentar:Zahlen auf den Tisch

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Fachleute prüfen jetzt die Sanierung der Moosburger Schwimmhalle. Und das ist auch gut so

Von Alexander Kappen

Seit Monaten belauern sie sich nun: diejenigen Stadträte, die noch mal ein paar 100 000 Euro in die sanierungsbedürftige und seit November geschlossene Moosburger Kleinschwimmhalle stecken wollen, damit Bürger und Vereine im Winter nicht auf dem Trockenen sitzen - und die anderen, die keinen Euro mehr in das 50 Jahre alte Bad stecken und stattdessen lieber alles auf den Bau eines neuen Hallenbads setzen wollen. So recht vorangekommen ist man bei der Entscheidungsfindung bisher nicht. Wie auch? Weder für den Neubau noch die Sanierung liegen belastbare Zahlen vor. Es war höchste Zeit, dass der Stadtrat am Montag beschlossen hat, eine mögliche Sanierung von einem Fachbüro detailliert prüfen zu lassen, um endlich Bewegung in die Sache zu bringen.

Ob die klamme Stadt, deren Haushalt zuletzt gehörig in Schieflage geraten ist, sich einen millionenschweren Neubau in absehbarer Zeit leisten kann, ist zumindest fraglich. Da kann es ja nicht schaden, wenn man eruiert, ob das alte Bad für einen vertretbaren Preis zumindest übergangsweise noch ein paar Jahre erhalten werden kann. Und sollte sich bei der Expertise des Fachbüros herausstellen, dass "ein altes Gebäude immer ein Fass ohne Boden ist", wie Vizebürgermeister Josef Dollinger bemerkte, ist das auch im Sinne der Sanierungskritiker, die es dann Schwarz auf Weiß haben. In jedem Fall war die Entscheidung vom Montag die besserer Alternative im Vergleich zur Beschlussvorlage der Verwaltung. Demnach wären eine Sanierung endgültig ausgeschlossen worden und die dafür vorgesehenen 250 000 Euro in das Verfahren für einen Hallenbad-Neubau geflossen, den der Stadtrat noch gar nicht beschlossen hat.

© SZ vom 06.04.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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