Kommentar:Weihenstephan schärft sein Profil

Der Standort profitiert vom Großprojekt des Konsortiums "Food-Connects" - die TU München setzt ihren Ausbau fort

Von Petra Schnirch

Die Vorarbeit war immens: Zwei Jahre lang hat die TU München (TUM) das Großprojekt des Verbunds "Food-Connects" mit ihren Partnern akribisch vorbereitet. Der Aufwand hat sich gelohnt. Das Konsortium hat den Zuschlag bekommen und will nun nichts weniger als in der Lebensmittelforschung neue Maßstäbe setzen. Der Erfolg des Teams um Professor Thomas Hofmann zeigt, dass sich der mühevolle Weg der Modernisierung Weihenstephans gelohnt hat.

Selbstbewusst will die TUM das Feld nicht innovativen Köpfen im Silicon Valley überlassen, die den Ernährungsbereich laut Hofmann bereits für sich entdeckt haben. Bisher aber ist dieser Zweig hierzulande zu 99 Prozent durch kleine und mittelständische Unternehmen geprägt, die kaum moderne Technologien nutzen und denen für aufwendige Forschungsprojekte das Geld fehlt. Start-ups sind in der Branche die Ausnahme.

Diese festzementierten Strukturen will "Food-Connects" aufbrechen, auch kleinere, innovative Unternehmen, die sich keine eigene Forschungsabteilung leisten können, sollen ihre Ideen einbringen. Profitieren wird auch die TU München und vor allem der Standort Weihenstephan, wenn die angestrebte Revolution tatsächlich gelingen wird. Das Profil wird weiter geschärft, die Arbeit der Wissenschaftler international noch sichtbarer werden. Für den weiteren Ausbau Weihenstephans sind das gute Voraussetzungen, zumal TUM-Präsident Herrmann die Ideen für Neubau-Projekte nie ausgehen. Vielleicht werden die Ortsschilder irgendwann doch noch ausgetauscht und die Stadt ganz offiziell in Freising-Weihenstephan umbenannt.

© SZ vom 03.02.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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