Kommentar:Vorstoß in die richtige Richtung

Verordnung des Gesundheitsministers ist ein wichtiger Schutz für Patienten und Pflegekräfte

Von Birgit Goormann -Prugger

Als Gesundheitsminister Jens Spahn Ende September kurzfristig in Freising im Wahlkampf Station machte, um im Hofbrauhauskeller über die Situation in der Pflege zu sprechen, da war der Saal rappelvoll - und das zur Mittagszeit. Die Berufe der Anwesenden machten deutlich, wo überall im Gesundheitssystem die Schuhe drücken - auch im Landkreis Freising: Viele Ärzte waren da, Altenpfleger und Krankenschwestern. Es wird nicht das erst Mal gewesen sein, dass dem Minister der Handlungsbedarf bei diesem Thema mit Nachdruck vermittelt wurde.

Sein Vorstoß, Personaluntergrenzen für besonders arbeitsintensive Abteilungen wie die Intensivstation, die Kardiologie und die Unfallchirurgie, die es auch im Klinikum Freising gibt, einzuführen, geht durchaus in die richtige Richtung. Spahn will damit "Patienten und Pflegekräfte gleichermaßen" schützen, wie er versichert. Das ist auch richtig so. Denn Patienten, die beispielsweise nach einem schweren Unfall auf der Intensivstation betreut werden müssen, können nichts anderes tun, als sich darauf zu verlassen, dass alles für sie getan wird, was nötig ist, damit sie wieder gesund werden. Die Pflegekräfte wiederum sind bereits seit langem überlastet und versuchen dennoch, jeden Patienten so gut wie nur möglich zu versorgen.

Es bleibt abzuwarten, wie das Klinikum Freising die Vorgaben von Gesundheitsminister Spahn umsetzt. Sicher ist aber auf jeden Fall eines: Die Suche nach zusätzlichem Personal wird für das Klinikum Freising nicht allein aus dem Grund schwierig werden, weil der Markt dafür leergefegt ist. Verschärft wird das Problem noch zusätzlich durch die hohen Mieten und den Wohnungsmangel in der Region.

© SZ vom 19.10.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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