Die Schließung der europäischen Außengrenzen und die Einsperrung der Flüchtlinge in menschenunwürdigen Lagern hat die Asylsuchenden gestoppt. Auch für den Landkreis Freising bedeutet das, dass zur Zeit keine neuen Flüchtlinge mehr kommen. Im Moment sind im Landkreis 1,3 Prozent der Bevölkerung geflüchtete Menschen. Sie gut zu versorgen und zu integrieren sollte in einer wohlhabenden Wachstumsregion nicht schwer fallen.
Flüchtlinge brauchen Bezugspersonen, Menschen, denen sie vertrauen und die ihnen das Leben in unserem Landkreis erklären. Sie brauchen Deutschkurse von Ehrenamtlichen, denn offizielle Kurse erhalten sie erst nach ihrer Anerkennung, und sie brauchen eine Beschäftigung. In den kommenden Jahren werden immer mehr Flüchtlinge anerkannt werden, die brauchen dann eine Wohnung, Ausbildung und Arbeit und - Unterstützung. Nur wenn sie Freunde finden und Zugang zu unserer Kultur erhalten, wird Integration gelingen.
Dafür leisten die Ehrenamtlichen der Helferkreise enorm viel. Sie haben Zeit, Kraft, Toleranz und Geduld für die Flüchtlinge. Aber damit allein ist es nicht getan, Flüchtlinge benötigen professionelle und vor allem bezahlte Unterstützung. Sich im Behördendschungel zurecht zu finden ist für die meisten Deutschen schon schwierig, für jemanden, der die Sprache nicht gut kann, unmöglich. Anträge für einen Deutschkurs, auf einen Kindergartenplatz, auf ärztliche Versorgung oder später für eine Wohnung müssen gestellt werden, traumatisierte Menschen brauchen psychologische Unterstützung. Ein Sozialarbeiter für 180 Menschen ist zu wenig.
Wir brauchen mehr Stellen für Mitarbeiter, die dauerhaft, kontinuierlich und verlässlich den Flüchtlingen eine Integration ermöglichen. Das müssen nicht unbedingt Sozialarbeiter sein. Das Hickhack um die Einstellung von Betreuern für die Gemeinschaftsunterkünfte sollte schnellstens beendet werden.