Kommentar:Preissteigerung stoppen

Die Probleme auf dem Wohnungsmarkt sind brisant. Darum sollte man alle Möglichkeiten ausschöpfen

Von Birgit Goormann Prugger

Eines muss allen Beteiligten klar sein. Sollte sich die Stadt Freising tatsächlich in einem zweiten Anlauf für die Einführung eines qualifizierenden Mitspiegels entscheiden, dann bringt das für die Stadt Freising zum jetzigen Zeitpunkt keine einzige bezahlbare Wohnung mehr, die doch so dringend gebraucht wird. Es wird auch nicht so sein, dass die Mieten dann schlagartig sinken. Da sollte man sich keinerlei Illusionen hingeben.

Doch die Lage ist prekär: Selbst Normalverdiener haben es auf dem völlig überhitzten Freisinger Wohnungsmarkt nicht leicht, Geringverdiener sind oft chancenlos. Erst jüngst hat sich auch der Seniorenbeirat des Landkreises wegen der zunehmenden Altersarmut mit einem dringenden Appell an die Landkreisgemeinden gewandt, den sozialen Wohnungsbau zu fördern. Anerkannte Asylbewerber drängen zudem auf den Wohnungsmarkt.

Das Problem ist also mehr als drängend und genau darum bestehen der Mieterverein und mit ihm die SPD ja auch so mit Nachdruck auf die Erstellung eines Mietspiegels für die Stadt und lassen sich auch von der ersten Ablehnung des Antrags durch den Finanzausschuss nicht entmutigen. Vielleicht könnte das Instrument des Mitspiegels dazu führen, dass die Mieten in der Boomregion zumindest nicht noch weiter steigen. Darauf hoffen seine Befürworter, die auch sagen, dass die neue Mietpreisbremse nur dann Vorteile bringt, wenn es in den Kommunen auch einen Mietspiegel gibt. Der Vorsitzende des Mietervereins will nun noch einmal Gespräche mit allen Fraktionen führen. Angesichts der Brisanz auf dem Freisinger Wohnungsmarkt ist es auch angebracht, noch einmal alle Aspekte des Themas zu diskutieren.

© SZ vom 22.04.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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