Kommentar:Nicht endlos hinaus zögern

Das Plus-Festival wird wieder verschoben

Von Birgit Goormann-Prugger

Man kann es drehen und wenden, wie man will. Das fröhlich-bunte Festival von "Prima leben und stereo " am Vöttinger Weiher wird es so, wie man es gekannt hat, nicht mehr geben. Eigentlich war das schon klar, als im Sommer 2015 die letzte große Party am See vor Beginn der Bauarbeiten für die Westtangente gefeiert wurde, als gäbe es kein Morgen mehr. 2016 hieß es dann, "wir pausieren, aber wir stecken bereits jetzt in den Planungen für eine Neuauflage des Plus für 2017. Wir kommen wieder". Das gilt nun ebenso für 2018, aber schon mit dem Zusatz: "Versprechen können wir nichts".

Ein Festival aber, das immer und immer wieder verschoben wird, verliert seine Fans. Die Stammgäste werden älter und haben vielleicht irgendwann auch keinen Spaß mehr an kurzen Nächten auf Isomatte und Dosenbier aus dem Supermarkt. Der Nachwuchs unterdessen hat seine Partyszene schon gefunden. Für ihn sind die legendären Feste am Vöttinger Weiher Geschichte.

Ähnlich ist das auch beim Moosburger Red-Corner-Festival gelaufen, über zehn Jahre lang Anziehungspunkt für die junge Generation. 2017 fällt es mangels geeignetem Veranstaltungsgelände schon zum vierten Mal aus. Mit einer Red-Corner-Night im Sommer will man den Verlust des renommierten Festivals nun ein wenig kompensieren. Ein gleichwertiger Ersatz ist das nicht. Man darf jetzt gespannt sein, ob es dem neuen "Plus"-Vorstand gelingt, für 2018 ein Festival-Konzept auf die Beine zu stellen. Wenn das nicht gelingt, sollte man sich von der Idee, das Vöttinger-Weiher-Open-Air wiederbeleben zu können, ehrlicherweise verabschieden, um Kraft zu haben für ganz neue Projekte.

© SZ vom 07.12.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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