Kommentar:Mut zu originellen Ideen

Die Design-Agentur von Michael Heintsche macht es vor, andere sollten ihm folgen

Von Birgit Goormann-Prugger

Über einen Handyladen hätte man sich an dieser Stelle vermutlich gar nicht weiter gewundert, das ist man in Freising ja schon gewohnt. Auch nicht über einen Billig-Friseur oder gar ein Nagelstudio. Achtlos wäre man dann einfach an dem früheren Schmeckhaus an der Ziegelgasse, das während der Bauarbeiten so lange leer stand, vorbeigegangen und hätte keinen Blick in die großen Schaufenster geworfen. Doch nun schaut man wieder hin. Gut, die Design-Agentur von Michael Heintschel, die sich dort niedergelassen hat, will dort mit Sicherheit auch Geld verdienen. Aber das ist ja vom Grundprinzip her nicht zu verurteilen. Darum kann man es als durchaus erfreulich bezeichnen, dass sich Heintschel dazu entschlossen hat, den Freisingern an dieser so zentralen Stelle, einem Eingangsbereich zur Altstadt, auch etwas fürs Auge zu bieten und so Marketing in eigener Sache zu betreiben.

Die Craft-Bierflaschenausstellung, mit der das Heintschel-Haus, wie das Gebäude nun genannt wird, vor ein paar Tagen eröffnet wurde, ist durchaus ein Hingucker. Auch die nächste Idee, eine Kunstausstellung, deren Erlös für einen guten Zweck gedacht ist, macht neugierig. Man würde sich wünschen, dass auch so manch anderer, der mit dem Gedanken spielt, sich in der in der Innenstadt niederzulassen, ein wenig unkonventioneller denkt. Gleiches gilt für Hausbesitzer in der Freisinger Altstadt bei der Auswahl neuer Mieter. Mit Handyläden ist die Freisinger Innenstadt in der Tat überversorgt. Ein bisschen mehr Mut zu Neuem täte ihr gut.

© SZ vom 27.10.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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