Kommentar:Gebaut wird nur, was notwendig ist

Hallbergmoos baut für schwierigere Zeiten vor, trotz eines gut gefüllten Bankkontos

Von Gerhard Wilhelm

Grünen-Gemeinderat Robert Wäger hatte es bei der Beratung des Hallbergmooser Haushalts 2016 auf den Punkt gebracht: "Andere Gemeinden werden sagen: Was habt ihr denn?" Rund 50 Millionen auf der hohen Kante zu haben, das kann keine andere Gemeinde im Landkreis aufweisen. Wo andernorts an allen Ecken gespart werden muss, kann Hallbergmoos mit vollen Händen ausgeben. Die Frage nach Sanierung oder Neubau eines Hallenbades wie in Moosburg stellt sich in Hallbergmoos erst gar nicht. Die paar Milliönchen zahlt doch die Portokasse, könnte man meinen.

Sie stellt sich aber deshalb nicht, weil der Gemeinderat in Hallbergmoos gar nicht auf die Idee käme, eines zu bauen. Zu hoch sind die Unterhaltskosten. Und zu ungewiss, wie sich die wirtschaftliche Kraft der Gewerbesteuerzahler am Ort entwickelt. Und auch das geplante Bürgerhaus für rund zehn Millionen Euro scheint in Frage gestellt zu werden. Gebaut und investiert wird nur, was wirklich wichtig und notwendig ist: Kläranlage, Bauhof, Kindergärten, Straßen, neue Baugebiete. Allerdings dann richtig, mit hoher Qualität, die ruhig ein bisserl mehr kosten darf. Dazu wird in die Zukunft geplant: Alleine in diesem Jahr sollen Grundstücke im Wert von rund 13 Millionen Euro gekauft werden. Dass sich Immobilien in der Boomregion München rentieren, weiß jeder. Und die Grundstücke kommen Hallbergmoosern zugute. Einerseits weil darauf kommunale Einrichtungen entstehen (zum Beispiel Kindergärten, Sportparkerweiterung), zum anderen, weil die Gemeinde billigeres Bauland über das Einheimischenmodell weiter geben kann. Den Hallbergmooser Gemeinderäten ist wohl allen der Spruch "Spare in der Zeit, so hast Du in der Not!" bekannt.

© SZ vom 03.03.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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