Hohe Erwartungen ruhen auf Klaus Thermer, dem neuen Pächter des Lindenkellers, und seinem Betreiberteam. Sie sollen nicht weniger bewerkstelligen, als dem siechen Kulturtempel wieder Leben einzuhauchen. Denn auch wenn es mehr als zwanzig Jahre her ist, dass die Stadt die Immobilie auf dem Veitsberg umfassend saniert hat: Sie hat damals etwa zehn Millionen Mark an Steuergeld in den Umbau und die Renovierung des Gebäudes investiert - und angesichts dessen dem schleichenden Niedergang der Gastronomie dort oben vielleicht sogar schon etwas zu lang zugeschaut.
Doch die Aufgabe, der sich "Team Thermer" da jetzt stellt, ist keine leichte. Zu lang ist die Gastronomie auf dem Veitsberg nun schon zu lieblos geführt worden, als dass die Freisinger - jenseits von Veranstaltungen - hier noch ihren Treffpunkt sehen würden. Kaum jemand geht zum Essen in den Lindenkeller, der Biergarten ist über Jahre weit hinter seinen Möglichkeiten geblieben, und die Partys, die derzeit dort oben noch gefeiert werden, erreichen nur ein eher spezielles Publikum.
Dabei könnte die Gastro-Immobilie auf dem Veitsberg genau das sein, was eine Stadt wie Freising braucht: ein zentral gelegener Treffpunkt für Jung und Alt, ein echtes Kulturzentrum, eine Lokalität, die man sommers wie winters gerne aufsucht, um Essen zu gehen, Konzerte zu besuchen, sich im Biergarten mit Freunden zu treffen, ein Eis zu essen oder ein Firmenjubiläum zu feiern. Räumlich gibt der Lindenkeller all das her - und das professionelle Konzept, das Thermer und seine Mitstreiter nun vorgelegt haben, sieht aus, als wolle man die Möglichkeiten, die der Veitsberg bietet, nun auch wirklich nutzen.
Wo auch, wenn nicht hier, sollte so etwas umgesetzt werden können, möchte man sich fragen - doch ein unwägbarer Faktor bleibt bestehen: Die Freisinger müssen natürlich mitspielen und dem Lindenkeller noch einmal eine Chance geben.