Kommentar:Das Konzept kann aufgehen

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Warum der Dorfladen in Marzling gute Geschäfte machen kann

Von Gudrun Regelein

Als "Nonplusultra" bezeichnet Marzlings Bürgermeister Dieter Werner einen eigenen Dorfladen mit vielen regionalen Produkten. Ein Sortiment, das fast alle Lebensaspekte abdeckt, mit viel frischer Ware, die ganz aus der Nähe kommt. Dazu noch ein Café-Eck, in dem sich die Marzlinger treffen können. Das Konzept sei gut und stimmig, es wird Erfolg haben - hofft zumindest der Bürgermeister.

Tatsächlich bietet die Einkaufsmöglichkeit im Ort viele Vorteile: Sie ist zu Fuß erreichbar, nicht für jede Besorgung muss gleich das Auto aus der Garage geholt werden. Auch Senioren können dort die benötigten Lebensmittel bekommen, Kinder noch schnell die fehlende Butter oder Milch besorgen.

Dass Dorfläden, die sich an den Wünschen ihrer Kunden orientieren, auch laufen, zeigt das Beispiel Haag. In der Nachbargemeinde gibt es seit 2013 einen eigenen Laden, im Sortiment hat er viele regionale Produkte und Bioware. Beides hatten sich die Haager zuvor in einer Umfrage gewünscht. In Marzling, einer jungen und finanzstarken Gemeinde, kann das Konzept mit den derzeit beliebten regionalen Produkten also aufgehen - selbst wenn der Kunde für manches vielleicht etwas mehr zahlen muss als in einem Discounter.

Einen Großmarkt an der Ein- oder Ausfahrt will Marzlings Bürgermeister aber auf gar keinen Fall haben. Denn der Dorfladen im Zentrum, mit der Möglichkeit sich dort zu treffen, soll auch mehr Leben in die Gemeinde bringen. Und dann gibt es noch ein ganz anderes Argument, das gegen den Discounter am Ortsrand spricht: Wenn die Leute erst einmal in ihrem Auto sitzen, dann fahren sie zum Einkauf ohnehin nach Freising, das mit einem noch viel größeren Angebot aufwartet .

© SZ vom 16.02.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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