Knappe Besetzung:Personalnot im Langenbacher Rathaus

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Prüfungsausschuss hat einige Beanstandungen und führt dies vor allem auf die Mitarbeiter-Situation zurück

Von Karlheinz Jessensky, Langenbach

Die Jahresrechnung 2016 hat der Prüfungsausschuss des Gemeinderats unter die Lupe genommen. Die fünf Ausschussmitglieder unter dem Vorsitz von Elmar Ziegler (CSU) haben dazu eine Reihe von Feststellungen getroffen, die allerdings insgesamt keine schwerwiegenden Verstöße gegen Haushaltsgrundsätze und korrekte Verwaltungsarbeit zutage förderten. Als Gesamt-Fazit ist zu ziehen, dass Fehler vor allem deshalb passierten, weil die personelle Besetzung im Rathaus mangelhaft sei. So fällt die Geschäftsleiterin seit Monaten wegen Erkrankung aus, die Gemeinde sucht inzwischen einen Nachfolger. Insbesondere im Bereich der Kämmerei/Kasse mangele es an Personal. Ein Umstand, auf den Ziegler seit Jahren hinweist.

Die Kasseneinnahmereste lagen Ende 2016 bei 305 000 Euro. Kämmerer Franz Schranner konnte in seiner Stellungnahme nur auf die Personalsituation hinweisen und zeigte sich erfreut, dass diese Einnahmereste im Vergleich zum Vorjahr wenigstens um 100 000 Euro abgenommen hätten. Dabei geht es auch um ausstehende Zahlungen von Eltern im Bereich der Kindertagesstätten. Schranner: "Ich möchte dabei vermeiden, dass man Kinder am Ende noch aus dem Kindergarten rausschmeißt."

Angepasst werden müssen laut Rechnungsprüfungsausschuss die Verträge bezüglich der Bandenwerbung im Sportstadion, Mietverträge über Gemeindewohnungen und die Buchführung über die Marken für die Grünabfälle. Verbessert werden müsse die Belegführung bei Spendenquittungen und Personalkostenzuschüssen für den Jugendtreff. Die Dieseltankstelle im Bauhof wird mit einem Zähler nachgerüstet. Weitgehend der Personalsituation geschuldet ist der hohe Stand an Überstunden. Zwei Mitarbeiter haben je mehr als 200, fünf mehr als 100. Auf die Schnelle ausgleichen lässt sich das nicht, wie der Kämmerer versicherte. "Wir sind schon froh, dass der Stand nicht weiter angestiegen ist. Wenn alles ausgeglichen würde, wäre kein Geschäftsbetrieb mehr möglich."

Es werde Licht auf einigen Straßen in Langenbach, zumindest besseres Licht als bisher: Energetische Sanierung der Straßenbeleuchtung nennt sich das Projekt, das die Gemeinde auch in diesem Jahr fortführt. Teile der Freisinger-, der Bahnhof- und der Moosburger Straße sind jetzt an der Reihe. Die bisherigen 80-Watt-Straßenlampen werden ausgetauscht gegen moderne LED-Leuchten, die nur noch eine Leistung von 45 Watt haben, aber umso heller und vor allem sparsamer brennen. Im Jahr spart sich die Gemeinde dadurch 992 Euro an Stromkosten für die 29 Leuchten, deren Errichtung gleichwohl 26 000 Euro kostet. Amortisieren wird sich die Investition rechnerisch folglich in etwa 26 Jahren, wie Bauamtsleiter Peter Kießling in der Gemeinderatssitzung ausführte. Die deutlich verbesserte Ausleuchtung und vor allem die Verringerung des CO₂-Ausstoßes sind der Gemeinde das wert.

Das Bürgerfest in Langenbach war in diesem Jahr wieder ein großer Erfolg, auch finanziell. Organisiert hat es ein lockeres Bündnis von Vereinen und Organisationen, mit der Bürgerfest-Referentin und Gemeinderätin Christa Summer (SPD) an der Spitze. Juristisch ist die Gemeinde die Veranstalterin, und deshalb entschied nun auch der Gemeinderat offiziell über die Verwendung des Überschusses. Knapp 3 000 Euro wurden erwirtschaftet, davon werden nun 1500 Euro "für gute Zwecke" ausgeschüttet. Je 500 Euro erhalten die Pfadfinder als Zuschuss für das Sommerlager 2018 in Triest, der Jugendtreff Langenbach zur Sanierung des Billardtisches und der Arbeitskreis 55-plus zur Unterstützung der Senio-renarbeit.

© SZ vom 18.11.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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