Kluge Köpfe:Die Faszination der Logik

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Elias Heinemann aus Neufahrn und Antonia Salzbrunn aus Freising haben den zweiten und dritten Preis der zweiten Runde des diesjährigen Bundeswettbewerbes Mathematik gewonnen. Beide sind versierte Knobler

Von Laura Dahmer, Freising

"Gegeben sind eine Strecke AB und auf ihr ein Punkt T, wobei T näher an B liegt als an A." Die meisten schalten, wenn sie so etwas lesen, an dieser Stelle gedanklich vermutlich bereits ab. Elias Heinemann und Antonia Salzbrunn aber legen da erst richtig los. Die beiden Jugendlichen bekamen am vergangenen Montag den zweiten und dritten Preis in der zweiten Runde des diesjährigen Bundeswettbewerbes Mathematik verliehen. Lösen musste sie dabei, unter anderem, die gerade angerissene Aufgabe.

Bei Texas Instruments (TI) wurden die Preise des Mathewettbewerbs verliehen. v.l.: Barbara Prügl, Landratsamt, Florian Herrmann, Staatsminister, Antonia Salzbrunn, OB Tobias Eschenbacher, Michael Hummel von TI Freising (Foto: Marco Einfeldt)

So richtig zufrieden mit seinem Preis ist Elias allerdings nicht. "Du hast doch den zweiten Preis bekommen, oder?", fragt ihn ein anderer nach der Preisverleihung. "Stimmt. Warum eigentlich nicht den ersten?", tönt es von daneben. In einem Grüppchen stehen sie da, während Elias resigniert erzählt, was falsch gelaufen ist. "Naja, ich hatte eigentlich alle Aufgaben gelöst, nur eine nicht genau dargestellt", ärgert sich der Zwölftklässer vom Oskar-Maria-Graf-Gymnasium in Neufahrn. Dabei sollte es dieses Mal endlich zum ersten Preis und damit für die Qualifizierung zur dritten und letzten Runde reichen. Nach einem Einzelgespräch mit einem Lehrer und einem Dozenten einer Uni hat man dabei die Chance, zum Bundessieger gekürt zu werden, auch ein Stipendium der Studienstiftung des Deutschen Volkes steht in Aussicht. Diese Runde unterscheidet sich von den ersten zwei, in denen nach Hausaufgabenkonzept über mehrere Wochen hinweg vier Aufgaben gelöst werden müssen. Bekommt man dort den ersten Preis, geht es weiter in die jeweils nächste Runde.

Elias Heinemann erhält den Preis vom pensionierten Oberstudienrat Karl Fegert. (Foto: Marco Einfeldt)

Elias war schon einige Male dabei, bisher hatte er immer den zweiten Preis abgeräumt. "Aber egal, dann halt nächstes Jahr", stellt er schulterzuckend fest und dreht sich wieder zu seinen Freunden um. Sie sind aus ganz Deutschland zur Preisverleihung beim Chiphersteller Texas Instruments nach Freising gekommen, die Mathematiker kennen sich untereinander. Denn wie Elias sind die meisten schon seit Jahren dabei und machen bei mehreren Wettbewerben mit. Der Schüler hatte damit in der siebten Klasse angefangen, nachdem seine Mathelehrerin ihn für ein Seminar empfohlen hatte. Davor sei er nur beim Känguru-Wettbewerb gewesen.

Es nächstes Jahr noch einmal versuchen, das kann Antonia Salzbrunn nicht. Die Thalhamerin ist in diesem Jahr mit Abitur vom Josef-Hofmiller-Gymnasium in Freising abgegangen und studiert seit diesem Wintersemester an der TU München. Und zwar, wie soll es anders sein: Mathematik. Zahlen sind also ihre große Leidenschaft? Antonia lächelt und schüttelt den Kopf. "Zahlen sind nicht das, was mir an Mathe so gefällt. Pures Rechnen find ich ehrlich gesagt auch gar nicht so toll", gibt die frischgebackene Studentin zu. Es sei mehr die Logik, die ihr an der Mathematik so gefällt. "Und es macht mir wahnsinnig Spaß, knifflige Aufgaben zu lösen. Beim Bundeswettbewerb hatte sie in diesem Jahr in der zweiten Runde den dritten Preis bekommen. Da der Wettbewerb nur für Schüler ist, war es ihr letztes Mal. Im Gegensatz zu Elias ist sie mit dem Ergebnis vollkommen zufrieden: "Ich habe nur drei der vier Aufgaben eingereicht. Da habe ich nicht mehr erwartet."

© SZ vom 01.12.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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