Klinikum Freising:Auf dem Weg der Besserung

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Geschäftsführer legt dem Kreistag unerwartet gute Zahlen vor. Beschäftigte freuen sich auf Ende der Renovierungsarbeiten

Von Peter Becker

Die Vorfreude bei den Beschäftigten im Freisinger Klinikum ist groß: In wenigen Wochen ist die Renovierung des dritten Bauabschnitts am Krankenhaus abgeschlossen. Der Umzug vom Provisorium zurück in die gewohnte, aber rundum erneuerte Umgebung steht ihnen also kurz bevor. Was die Erwartungshaltung im Hinblick auf das neue Jahr noch steigert, ist die gute Nachricht, die Klinik-Geschäftsführer Harald Schrödel in der vergangenen Woche im Kreistag verbreitete: Er sprach explizit von einer "sehr erfreulichen Leistungsentwicklung" im zweiten Halbjahr 2013. Inwiefern sich diese aber auf das betriebswirtschaftliche Ergebnis des Krankenhauses niederschlägt, konnte er noch nicht beziffern.

Schrödels Zwischenbericht zum Halbjahr hatte weniger optimistisch geklungen. Erstmals seit Jahren hatte das Klinikum ein Geschäftsjahr wieder mit einem Minus abgeschlossen. "Ist das nur ein Intermezzo?", wollte SPD-Kreisrat Hans Neumaier wissen. Zu gut sind ihm die 15 Jahre in Erinnerung, die das Klinikum stets nur Schulden angehäuft hatte. Deshalb interessierte ihn die Perspektive des Krankenhauses über das Jahr 2014 hinaus. Schrödel konnte nur mit Vermutungen, aber nicht mit konkreten Zahlen dienen, weil diese noch nicht vorliegen. Bezogen auf das laufende Geschäftsjahr, schätzt er vorsichtig, "dass das Minus vielleicht kleiner ausfällt".

Für die kommenden Jahre vermutet er, könne ein leicht positives Ergebnis erwirtschaftet werden. Das Terrain für die deutschen Krankenhäuser bleibt jedoch schwierig. Einige Faktoren können die Kliniken beeinflussen, etwa die Ausgaben für Sachkosten. Doch es gibt Unwägbarkeiten, die nicht in ihrer Hand liegen, wie die Entwicklung der Tarife. So steht jetzt schon fest, dass das Gehalt der Ärzte im kommenden Jahr um zwei Prozent steigt. Die Verhandlungen für den nicht-ärztlichen Dienst sind dagegen noch nicht abgeschlossen. Schrödel geht hier von einer Gehaltserhöhung um 2,5 Prozent aus.

Immerhin konnte der Klinik-Geschäftsführer, dessen Vertrag verlängert wurde, positive Zahlen im Vergleich zum Vorjahr vorlegen. Die Fallzahlen sind um 230 gestiegen. "Die Steigerung erstreckt sich über alle Fachbereiche", stellte Schrödel klar. Die Zahl der Geburten ist im Vergleich zum Vorjahr von 630 auf 677 gestiegen (7,5 Prozent), die der Operationen hat von 4456 auf 5070 zugenommen (13,8 Prozent). Die Verweildauer ist auf weniger als sechs Tage gesunken.

© SZ vom 13.12.2013 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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