Klimaschutzbündnis:Es gibt noch viel zu tun

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Bis 2035 will der Landkreis die Energiewende umsetzen, den Prozess begleiten künftig Moritz Strey und Albrecht Gradmann

Von Peter Becker, Freising

Zehn Jahre lang hat Johannes Hofmann die Energiewende des Landkreises im Landratsamt begleitet. Jetzt ziehe er sich wieder in sein eigentliches Aufgabengebiet, die Abfallwirtschaft, zurück, kündigte er während des Treffens des Klimaschutzbündnisses an. Seine Aufgaben teilen sich nun Moritz Strey und Albrecht Gradmann, die je eine halbe Stelle haben.

Zehn Jahre ist es am 29. März kommenden Jahres her, dass sich der Kreistag zur Energiewende bekannt hat. Diese soll bis 2035 vollzogen sein. Das Jubiläum wird mit einer Ausstellung gefeiert. Und Hofmann mahnt, dass von den 10 227 Tagen bis zum 29. März 2017 bereits 3653 verstrichen sind.

Hofmann und Landrat Josef Hauner (CSU) kündigten an, dass auf dem Parkplatz des Landratsamts bald eine Stromtankstelle für Elektroautos zur Verfügung stehen werde. Mitte Juli soll es soweit sein. Die Nutzer können sich per SMS anmelden. Zwei Autos können gleichzeitig ihre Stromspeicher füllen.

Vor wenigen Tagen haben sich Kommunen und Einrichtungen getroffen, die bereits über Elektroautos verfügen. Dies sind die Freisinger Stadtwerke, die Städte Freising und Moosburg sowie die Gemeinden Haag, Hallbergmoos und Langenbach. Allershausen plant den Kauf eines Wagens. Anlass war die Verteilung eines Aufklebers für Elektroautos. Die Marktgemeinde Au und Freising erzielen die höchste Gesamtleistung bei den vorhandenen Fotovoltaikanlagen im Landkreis. Umgerechnet auf die Watt pro Einwohner hat allerdings laut Hofmann Attenkirchen die Nase vorn. Das hänge damit zusammen, dass auf dem Land mehr Hallen mit Solaranlagen bestückt seien und es mehr Freiflächenanlagen gebe. Rechne man letztere heraus, führe Gammelsdorf das Ranking an.

Hofmann stellte fest, dass die Installation von Solaranlagen wegen der sinkenden Einspeisevergütung in den vergangenen Jahren stark zurückgegangen sei. Er betonte, dass Fotovoltaikanlagen immer noch wirtschaftlich seien, wenn ein Teil des erzeugten Stroms selbst verbraucht werde. Andreas Horn vom Verein Sonnenkraft Freising hatte schon zu Beginn des Treffens versucht, die Bürgermeister vom Bau solcher Anlagen auf ihren Liegenschaften zu überzeugen. Mittels neuester Technik lohnten sich sogar Module auf nach Osten oder Westen ausgerichteten Dächern. Horn rechnete vor, wie Kommunen durch eigene Fotovoltaikanlagen Geld sparen könnten. Bei einer Zehn-Kilowatt-Peak-Anlage, was einer Größe von 100 Quadratmetern entspricht, seien dies nach Abzahlung der Investition nach 20 Jahren etwa 20 000 Euro. Weil moderne Module länger halten, betrage der Gewinn nach 30 Jahren bereits 50 000 Euro. Ein Teilbereich der Energiewende betrifft die Mobilität. Auch da kann mittels Sonnenkraft erzeugter Strom helfen, fossile Energie zu sparen. Mit Hilfe einfacher Steckdosen könnten Angestellte öffentlicher Einrichtungen während der Arbeitszeit die Speicher ihrer Elektroautos aufladen.

© SZ vom 24.06.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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