Kleines Kulturfestival:Junge Talente und alte Traditionen

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Der Freisinger Kulturverein "3klang" feiert die Renovierung seiner Veranstaltungsstätte mit einem kleinen Sainerhausfestival. Zu hören gibt es dort auch Tango aus der Türkei und Flamenco aus Spanien.

Von Mark Geiger, Freising

Der Musikverein "3klang" feiert die Renovierung des Sainerhauses mit einem eigenen "Sainerhausfestival". Von Mittwoch, 14. November, bis Sonntag, 18. November, finden dort verschiedene Konzerte statt, Beginn ist jeweils um 19.30 Uhr. Der erste Abend am Mittwoch gehört den Holzbläsern. Die Lehrer und Freunde des Vereins spielen in unterschiedlichen Formationen klassische Kammermusik, anspruchsvolle Soli oder Jazzmusik mit bunten Klangfarben, quer durch das breite Instrumentarium.

Der Donnerstag wird zum Abend der jungen Talente. Langjährige Schüler des Vereins "3klang" stellen sich und ihre Musik vor. Von klassischer Klaviermusik über gefühlvollen Jazz bis hin zu heiteren Klängen volkstümlicher Musik ist für jeden etwas dabei. Am Freitagabend erfüllen orientalische Klänge das altehrwürdige Sainerhaus, das schon im 15 Jahrhundert erwähnt wird. Die Stimmung eines türkischen Musik-Cafés soll entstehen, wenn Ökyü Sensöz, Seref Dalyanoglu und Vladislav Cojocaru den Tango präsentieren. Als dessen Klänge in den 1920er Jahren von Buenos Aires aus die Welt eroberten, waren auch die Menschen in den türkischen Großstädten davon begeistert. Viele Musiker schrieben daraufhin türkische Texte zur Tangomusik und bis heute gehört der Tango dort zum festen Programm der Musik- und Tanzabende. Den speziellen türkischen Einschlag, den diese argentinische Tanzmusik angenommen hat, werden die hochkarätigen Musiker zum Besten geben. Kulinarische Köstlichkeiten aus der türkischen Heimat versüßen das Erlebnis.

Akkordeonspieler Vladislav Cojocaru veranstaltet neben dem türkischen Abend noch ein weiteres Konzert am Samstag. Mit seinen Kollegen Makhoshvili Giorgi am Bass und Slava Cernava an der Klarinette bildet er die Gruppe "Acoustic Caravan". Die drei stammen aus Moldawien und aus Georgien und spielen eine spannende Mischung aus türkisch-orientalischen Rhythmen, Roma-Balladen und Sinti-Swing in der Tradition des großen Gitarristen Django Reinhardt. Die Lieder sind traditionellen Ursprungs und neu arrangiert oder von der Band geschrieben und ihre Klangfarben reichen von frech über aufbrausend bis sentimental.

Am Sonntagnachmittag um 15 Uhr lädt das interaktive Konzert "88 Tasten, 20 Finger und zu viele schwarze Tasten" die ganze Familie zu einer besonderen Klavierstunde ein. Als heiteres Bühnenstück verpackt, treten Alice Paper-Burghardt als Schülerin Susi und Frank Selzle als Herr Selzle auf, der versucht die enthusiastische, aber nicht sehr fleißige Susi zum Üben zu überreden - mit viel Spiel und Spaß.

Ein spanischer Abend beendet die Festtage am Sonntag. Montserrat Suárez tanzt zur Gitarre von Martin Kuhlmann und dem Gesang von Rubio Montero. Die drei Künstler lassen den Flamenco des spanischen Komponisten Manuel de Fallá stilecht lebendig werden. De Fallá, der 1946 in Argentinien starb, war mit vielen Flamenco-Musikern seiner Zeit befreundet und zog ähnlich den Ungarn Béla Bartók und Zoltán Kodály durch seine spanische Heimat, um Volkslieder zu sammeln.

Eintrittskarten für die einzelnen Konzerte gibt es bei der Touristeninformation und an der Abendkasse. Karten für alle sechs Tage verkauft der Verein nur in seinem Büro an der Saarstraße 1 und an der Abendkasse.

© SZ vom 26.10.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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