Einführung wäre kontraproduktiv
Dass die Freisinger Parkhaus- und Verkehrs-GmbH die Einrichtung einer Ringlinie mit Kleinbussen in der Freisinger Innenstadt während der langen und umfangreichen Baumaßnahmen in der Hauptstraße plant, ist gut. Denn ansonsten wäre die Innenstadt mit dem Stadtbus kaum mehr zu erreichen.
Eine Beibehaltung dieser Kleinbusse nach den Baumaßnahmen wäre jedoch kontraproduktiv. Dann würden zwar nur noch kleinere Busse durch die Hauptstraße fahren, aber die Innenstadt wäre mit dem Stadtbus nicht mehr umsteigefrei erreichbar - das senkt dessen Attraktivität enorm. Darum wurde die "Sicherung und Förderung der Anbindungsqualität des Stadtbusses an die Freisinger Altstadt . . ." im gültigen Nahverkehrsplan als wichtiges Ziel festgeschrieben.
Attraktiv ist die umsteigefreie Verbindung ins Zentrum insbesondere für ältere Menschen, die nicht mehr so gut zu Fuß sind, und für Eltern mit Kinderwagen. Beide Fahrgastgruppen sind auf den Bus angewiesen, und wir wollen noch viel mehr Menschen aus dem Auto in den Bus bringen. Das Gegenteil würden wir mit der Einführung der Kleinbusse in der Innenstadt erreichen. Selbst wenn das Umsteigen hingenommen würde, so steht in den Kleinbussen deutlich weniger Stellplatz für Rollatoren und Kinderwagen zur Verfügung - das ist ebenfalls eine Verschlechterung des jetzigen Angebots.
So angenehm der Einsatz kleinerer Busse für das Flanieren in der Hauptstraße vielleicht wäre, seiner Aufgabe als bequemes, umweltfreundliches und schnelles Verkehrsmittel in die Stadt für Menschen allen Alters könnte der Stadtbus dann nur noch eingeschränkt gerecht werden.
Befreit vom Durchgangsverkehr und vor allem von parkenden Autos, wäre die Innenstadt eines schönen Tages richtig attraktiv für die Flaneure - und dann steuern auch die großen Busse ohne Aufsehen und stressfrei durch die Hauptstraße.
Jürgen Maguhn, Referent für Stadtwerke