Klage:Chronischer Personalmangel

Caritas-Sozialstation klagt über zu geringe Zahl an Pflegekräften

In der Sozialstation der Caritas Freising entwickelt sich die Suche nach neuen Pflegekräften zu einer immer größeren Herausforderung. Das sagte Pflegedienstleiterin Regina Simnacher bei der Vorstellung des Jahresberichts 2014. Mittlerweile könnten wegen der knappen personellen Ressourcen in der ambulanten Pflege nicht mehr alle Nachfragen erfüllt werden. Während es 2013 noch einen "erfreulichen" Personalzuwachs gab (Dezember 2013: 19 Pflegekräfte ), sank deren Zahl im vergangenen Jahr wieder auf 15. "Es sind kaum neue Mitarbeiter zu finden, das gestaltet sich sehr schwierig", klagte Simnacher. Immer weniger junge Menschen seien bereit, in der Pflege zu arbeiten. Als Gründe nannte Simnacher eine schlechte Bezahlung, einen hohen Zeitdruck, eine hohe körperliche Belastung und ein geringes Ansehen des Berufs. Der Personalmangel sei bereits chronisch, bestätigte die Caritas-Kreisgeschäftsführerin Carolin Dümer. Es sei sehr schwierig, Lösungen zu finden. "Ich frage mich, wo bei der steigenden Zahl an pflegebedürftigen Menschen die erforderliche Zahl an Pflegekräfte herkommen soll."

Viele der Pflegebedürftigen werden zu Hause von ihren Angehörigen betreut. Das aber bedeute für diese oft eine große Belastung, sagte Regina Simnacher. In den Beratungen von pflegenden Angehörigen mache sie immer wieder darauf aufmerksam, wie wichtig es sei, auf die eigenen Ressourcen zu achten. Überlastete Angehörige werden auf die Möglichkeit der Verhinderungspflege aufmerksam gemacht: Diese wird von der Krankenkasse bezahlt und kann in Anspruch genommen werden, wenn der Angehörige beispielsweise krank ist, oder einen Arztbesuch erledigen muss. 2014 wurde diese Verhinderungspflege bei der Caritas in fast 400 Stunden in Anspruch genommen, 2013 waren es gerade einmal drei Stunden gewesen.

© SZ vom 24.03.2015 / regu - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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