Kino, Theater und Konzerte:Solidarität mit den Bedürftigen

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Verein Kultur-gut wird bei seiner Arbeit von vielen Seiten unterstützt

Von Gudrun Regelein, Freising

"Solidarität mit unserer Arbeit zu erleben, tut gut", sagt die Vorsitzende von Kultur-gut, Stefanie Gölz. Dass der Verein, der kostenfreie Eintrittskarten für kulturelle Veranstaltungen an bedürftige Menschen vermittelt, von vielen Seiten Unterstützung erhält, war von ihr bei der Jahreshauptversammlung am Dienstagabend zu erfahren. Sei es durch 53 Mitglieder, die teilweise viel Zeit in die Kartenakquise und in Telefonate investieren. Sei es durch die Förderung und Unterstützung durch die Stadt Freising und verschiedene Sponsoren - oder durch die derzeit 18 Kulturpartner. Das Kulturamt beispielsweise, der Asamchor, das Kino im Schafhof, Prima leben und stereo und die Laienbühne Freising sorgen dafür, dass Menschen, die es sich sonst nicht leisten könnten, Konzerte, Theateraufführungen oder Kinofilme besuchen und sehen können.

Seit dem vergangenen Jahr haben die so genannten Kulturgäste nun auch die Möglichkeit, die Stadtbibliothek bei freiem Eintritt zu nutzen, berichtete Gölz. Gerade Flüchtlinge, die seit 2015 als Kulturgäste in dem Verein aufgenommen werden, würden mit Begeisterung lesen. "Wir verfolgen das Projekt mit viel Aufmerksamkeit und Nachhaltigkeit." Ein weiteres Projekt des Vereins, die Theatergruppe Querspiel, die sich aus den Reihen der Kulturgäste zusammensetzt, feierte 2015 bei Zamma, dem Kulturfestival Oberbayerns, mit dem Stück "Abu Hassan, das Schlitzohr" einen großen Erfolg. "So großen, dass wir weitermachen wollten." Wieder unter der Regie von Peter Thomas wurde in den vergangenen Monaten das Stück "Mörderstund ist ungesund" der Freisinger Autorin Christine Steinwasser eingeprobt und im April bereits auf die Bühne gebracht. Auch für das diesjährige Kulturfest "Mitanand - inklusive Kultur in Freising" habe man eine Idee: Gemeinsam mit dem Verein Backhaus und interessierten Kulturgästen wolle man Brot backen, "denn Brotbacken ist das Kulturgut schlechthin", sagte Gölz.

Die Kulturgäste erreicht der Verein über die Sozialpartner, wie Caritas, Tafel, Diakonie oder Wärmestube. Dort werden in Kürze auch die neuen Flyer verteilt, kündigte Zweite Vorsitzende Jana Dinter an: "Unser Ziel ist zwar nicht, die Vorjahreszahlen zu toppen. Aber wir möchten mehr Menschen mit unserer Idee erreichen." Derzeit habe Kultur-gut 110 Gäste, viele davon mit Kindern. Besonders beliebt seien die Rock- und Popveranstaltungen, gefolgt von Kabarett und Theater.

© SZ vom 28.04.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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