Keine befriedigende Lösung:Chaos am Marktsamstag

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Die gewohnte Fußgängerzone in Freising gibt es derzeit nicht. Busse, Fußgänger und Autos behindern sich gegenseitig

Von Kerstin Vogel, Freising

Noch einmal hat der Stadtrat am Donnerstag über die Situation an den Markttagen in der Innenstadt diskutiert. Erneut wurde jedoch keine befriedigende Lösung gefunden. Das Problem: Weil die Untere Hauptstraße derzeit wegen Pflasterarbeiten gesperrt ist, kann die temporäre Fußgängerzone, die normalerweise samstags am Marienplatz eingerichtet wird, aktuell nicht angeordnet werden. Denn würde die Stadt wie gewohnt die Poller unten an der Amtsgerichtsgasse herauffahren, würde die einzige Zufahrt in die Stadt hier zu einer Sackgasse.

Das sei aber wegen der Anlieger und des Lieferverkehrs rechtlich nicht erlaubt, sagte Oberbürgermeister Tobias Eschenbacher im Stadtrat, nachdem FW-Stadtrat Benno Zierer die chaotischen Zustände beklagt hatte, die seither an den Markttagen in der Innenstadt herrschten. Es müsse doch eine Lösung geben, mit der die Fußgänger auf den Straßen wenigstens wieder Vorrang vor den Autofahrern hätten, ärgerte sich auch Grünen-Stadtrat Sebastian Habermeyer - und sein Fraktionskollege Manfred Drobny meldete gar gefährliche Situationen, die regelmäßig zu beobachten seien. "Das ist eine extrem unbefriedigende Lösung."

Er kenne eigentlich keine Baustelle in Freising, "die einen befriedigenden Zustand darstellt", hielt der Oberbürgermeister ironisch entgegen. Man könne prüfen, ob es verkehrsrechtlich nicht doch eine andere Lösung gebe, sicherte er zu, bat aber gleichzeitig um Geduld: Die Situation bleibe so nur noch bis zum Jahresende bestehen. Den von Rudi Schwaiger (CSU) eingebrachten Vorschlag, auf der Straße Schwellen zu verlegen, die eine Fahrt in die Innenstadt unangenehm werden lassen, dürfe man seines Wissens nach nicht mehr umsetzen, bedauerte Eschenbacher.

FW-Stadtrat Richard Grimm warnte, dass sich die Lage mit der von Montag, 18. September, an geplanten Sperrung der Einfahrt in die Obere Hauptstraße eher noch verschärfen werde - und riet zu einem leicht umsetzbaren Mittel der Verkehrsberuhigung: "Einfach auf der Straße gehen."

© SZ vom 16.09.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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