Kein Ende in Sicht:Hallbergmoos wächst am stärksten

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Planungsverband Äußerer Wirtschaftsraum München legt Statistik zum Jahr 2015 vor. Das Wachstum in der Region geht ungebremst weiter. Nur die Gemeinde Gammelsdorf schrumpft

Von Birgit Goormann-Prugger, Freising

Das Wachstum in der Region geht unvermindert weiter, es gibt mehr Arbeitsplätze und mehr Pendler, nur Wohnraum ist weiter Mangelware. Das sind die Erkenntnisse des Planungsverbands Äußerer Wirtschaftsraum München, der jetzt seine jährlich erscheinenden Kreisdaten mit Stand 31. Dezember 2015 veröffentlicht hat. Sie treffen auch für den Landkreis Freising zu. 2015 wurden in der gesamten Region München 12 500 Wohnungen (4,4 je 1000 Einwohner) gebaut. Der Landkreis Freising liegt in dieser Statistik mit 5,7 Wohnungen je 1000 Einwohner hinter Dachau (6,8 je 100 Einwohner) sogar auf Platz zwei. Das sei aber noch längst nicht genug, mahnt Christian Breu, Geschäftsführer des Planungsverbands.

"Wir brauchen mindestens 20 000 neue Wohnungen in der Region pro Jahr. Aber damit ist es nicht getan. Auch die Infrastruktur muss nachziehen. Neben der Verkehrsinfrastruktur brauchen wir dringend mehr Schulangebote und Betreuungsplätze", gibt er zu bedenken.

Im Landkreis Freising lebten mit Stand 31. Dezember 2015 etwa 173 000 Menschen, 49,1 Prozent davon sind Frauen. Bis zum Jahr 2035, so wird vom Planungsverband prognostiziert, werden im Landkreis Freising einmal 194 000 Bürger leben. 79 000 Wohnungen stehen den Bürgern laut der aktuellen Statistik zur Verfügung. 78 000 Landkreisbürger haben eine sozialversicherungspflichtige Beschäftigung, die Arbeitslosenquote liegt bei 2,2 Prozent (2005: 4,3 Prozent)und der Ausländeranteil bei 14,8 Prozent.

Die am stärksten wachsende Gemeinde im Landkreis Freising, rein prozentual betrachtet, ist Hallbergmoos. Dort hat die Zahl der Einwohner in den vergangen zehn Jahren von 2005 bis 2015 um 25,2 Prozent zugenommen und liegt bei 10 524 (Stand Dezember 2015). Auf Platz zwei liegt Kirchdorf mit einem Bevölkerungswachstum von 17,6 Prozent in zehn Jahren, gefolgt von Zolling (16,4 Prozent), Allershausen (16,4 Prozent) und Mauern (11,3 Prozent). Die Stadt Freising liegt auf Platz fünf mit 9,6 Prozent Wachstum in der Zeit von 2005 bis 2015. Schlusslicht ist Haag mit 0,2 Prozent, gesunken ist die Zahl der Einwohner nur in Gammelsdorf und zwar in der Zeit von 2005 bis 2015 um 6,8 Prozent.

Auf die Schülerentwicklung im Großraum München hat der Planungsverband in diesem Jahr ein besonderes Augenmerk gelegt. Der Anteil der Abiturienten im Vergleich zu den anderen Schulabgängern sei seit 2005 in allen acht Landkreisen der Region München und der Landeshauptstadt München gestiegen. Stark zurückgegangen sei dagegen - auch regionsweit - die Zahl der Schüler, die einen Abschluss an der Mittelschule machen würden. Trotz des allgemeinen Trends zur Höherqualifizierung unterschieden sich die Anteile der Abiturienten stark in den einzelnen Landkreisen. Im Landkreis München machten 2015 über die Hälfte aller Schüler Abitur (50,7 Prozent) und im Landkreis Freising waren es 27,9 Prozent, der regionsweite Durchschnitt liegt bei 35,8 Prozent.

Die Landkreise Freising und Erding weisen in ihren ländlich geprägten Räumen eher geringere Abiturientenquoten auf, haben aber eine hohe Anzahl von Realschulabsolventen. Wegen des starken Anstiegs der Schülerzahlen an den Realschulen im Landkreis Freising entsteht in Freising derzeit ein Neubau, im Sommer 2018 soll die Realschule II fertig sein. Der Planungsverband arbeitet aktuell für den Landkreis Freising an einem städtebaulichen Rahmenplan für einen Campus mit Berufsschule, Fachoberschule und Wirtschaftsschule.

© SZ vom 12.06.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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