Leben im Steinpark:Hauptproblem ist der Verkehr

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Bei der Bürgerversammlung in Neustift beklagen sich die Freisinger über parkende Lastwagen, hohes Tempo, Lärm und über Ampeln, die lange nicht auf Grün schalten. In nur wenigen Punkten macht der Bürgermeister Hoffnung

Von Peter Becker, Freising

Raserei auf engen Straßen und parkende Lastwagen in Wohngebieten, das sind Vorkommnisse, über die sich die Neustifter aufregen, die am Mittwochabend in die Bürgerversammlung für den Freisinger Stadtteil gekommen sind. Oberbürgermeister Tobias Eschenbacher versprach, nach Lösungen für die angesprochenen Probleme zu suchen. Doch wie alle anderen Freisinger Stadtteile auch, bekommt der 6616 Einwohner zählende Stadtteil Neustift die negativen Folgen des Zuzugs in die Boomregion zu spüren, darunter zunehmenden Straßenverkehr und Wohnungsknappheit. "Freising wächst nicht unbedingt gewollt", sagte Eschenbacher. "Wir haben keine Chance, dem Siedlungsdruck zu widerstehen."

Dafür, dass die Stadt selbst nicht im Straßenverkehr erstickt, sollen von 2020 an die Westtangente und die Nordost-Umfahrung sorgen. "Wir können aber nicht allen Verkehr aus Freising rausnehmen", warnte Eschenbacher vor allzu großen Erwartungen. Einige neuralgische Stellen werden bleiben, können aber vielleicht entschärft werden. Einen solchen hat ein Neustifter im Kreuzungsbereich der Alten Poststraße, Tuchinger Straße und Parkstraße mit der Landshuter Straße ausgemacht. Diese Stelle sei vor allem für radfahrende Schulkinder gefährlich. Ihn wundere, dass dort noch nichts passiert sei, sagte der Mann. Schließlich wären dort oft zu schnell fahrende Autofahrer unterwegs. Als störend empfinden Anwohner am Tuchinger Berg auch den Lärm, der von den Fahrzeugen ausgeht. Kaum einer sei dort mit den vorgeschriebenen 60 Stundenkilometern unterwegs.

Eine Neustifterin möchte, dass die Alte Poststraße generell zur Einbahnstraße erklärt werde. Eschenbacher entgegnete, dass das vor einigen Jahren schon mal vorgeschlagen worden sei. Im Stadtrat sei dies aber mehrheitlich abgelehnt worden. Eine sinnvolle Lösung scheint das ohnehin nicht zu sein. Denn der Verkehr verlagere sich dann eben zu einer anderen Stelle hin, sagte Eschenbacher. Zu schnell fahrende Autos beunruhigen Eltern im Umfeld von Neustifter Kindergärten und Schulen. Ein Anwohner einer Spielstraße im Steinpark ärgert sich dort über Autofahrer, die zu schnell unterwegs sind. Auch wenn er zugab, dass es schwer sei, sich an die dort geltende Höchstgeschwindigkeit zu halten. Ein weiterer Anwohner regte sich über Lastwagenfahrer auf, die ihre Fahrzeuge am Rande des Wohngebiets abstellen. Diese nähmen den Anwohnern die Parkplätze weg. Einen Stellplatz für Lastwagen in Freising zu errichten oder Unternehmen zu zwingen, für Parkplätze für ihre Fahrer zu sorgen, bezeichnete Eschenbacher aber als schwierig.

Leichter Abhilfe schaffen lässt sich womöglich bei der Ampel am Übergang des Parkhauses Richtung Luitpoldanlage. Dort, klagte ein Neustifter, müsse man ewig warten, bis diese mal auf Grün umschalte. Schulkindern sei es kaum zu vermitteln, dort stehen zu bleiben, wenn weit und breit kein Auto zu sehen sei.

Was den Bau der dritten Startbahn am Flughafen anbelangt, wartet Eschenbacher den Ausgang der Landtagswahl am Sonntag ab. Er hofft auf eine Konstellation, welche die Flughafenerweiterung erst mal erübrigt.

© SZ vom 12.10.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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