Jugendreporterin hakt nach:"Verhindern, dass noch mehr zubetoniert wird"

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Jugendreporterin Paula Aberl ist 15 Jahre alt, sie geht auf die Imma-Mack-Realschule in Eching. Ihre Hobbys sind: zeichnen, lesen, schreiben, backen, nähen, Fußball spielen. (Foto: privat)

ÖDP-Kandidat Felix Bergauer stellt sich den Fragen von Paula Aberl

Interview Von Paula Aberl

Für die Freisinger SZ hat KJR-Jugendreporterin Paula Aberl drei Fragen an Felix Bergauer gerichtet:

Wie könnte man erreichen, dass mehr auf einzelne Schüler und deren Stärken eingegangen wird?

Ich war an einer Montessori-Schule in München und habe dort miterlebt, wie speziell Schwächere mitgenommen wurden. Immer, wenn es nötig war, gab es eine zweite Lehrkraft. Das ist auch ein Punkt unseres Programms: Wir fordern speziell in den Grundschulen eine zweite Lehrkraft. Ich sehe das auch als schwierig an, aber nur weil etwas schwierig ist, sollte ich es nicht komplett ad acta legen. Ein Schritt wäre zum Beispiel, Studenten in höheren Semestern da mal reinschnuppern zu lassen. Die könnten zum Beispiel ein Praxisjahr machen. Oder, das ist die zweite Möglichkeit, ich frage Menschen, die umschulen. Für andere, die vielleicht noch gar nicht wissen, was sie tun sollen, wäre es dann eine Art Orientierungspraktikum. Alles mit dem Ziel: Wie kriege ich es hin, dass Schüler, die ihre Stärken woanders haben, trotzdem mitgenommen werden. Die sollen in vermeintlich schwächeren Fächern besser werden und in stärkeren Fächern gefördert werden.

Angenommen, ein Tierversuch trägt zum medizinischen Fortschritt bei und hilft den Menschen: Wären Sie dann immer noch dagegen?

Die Frage ist doch, stelle ich den Menschen über das Tier - das würde ich jetzt aus meiner ganz persönlichen, privaten Sicht schon bejahen. Ich kann mir vorstellen, dass man so etwas in Zukunft vielleicht über rein chemische Verfahren machen kann. Die wären dann zum Beispiel Software-gestützt, die Software wiederum greift auf wahnsinnig viele Daten zurück. Viele der Daten zum Thema medizinische Wirksamkeit werden heute nämlich noch gar nicht ausgewertet: Ich glaube, das ist noch ausbaufähig.

Was würden Sie explizit in der Stadt Freising für die Umwelt und gegen die Umweltverschmutzung tun?

Ich würde die Nutzung von Pestiziden durch Messungen streng kontrollieren und nach Möglichkeit verringern. Ich würde grundsätzlich versuchen, Grünanlagen nicht nur neu auszuweisen, sondern wo möglich auch zu erweitern. Ich würde wirklich unter allen Umständen verhindern, dass jetzt hier noch einmal etwas zubetoniert oder noch ein Gehweg verbreitert wird. Da, wo es möglich ist, muss ich sagen, ich habe hier eine Ausgleichsfläche.

Was ich definitiv noch fördern würde, ist, Saubermach-Aktionen zu organisieren, zum Beispiel gemeinsam mit Schulklassen. Da schlage ich dann zwei Fliegen mit einer Klappe: Erstens kriege ich den Dreck hoffentlich aus der Landschaft, gleichzeitig schärfe ich auch das Bewusstsein der Kinder und Jugendlichen für unsere Umwelt. Das ist mit einer der Gründe, warum ich bei der ÖDP bin: Weil dort die Wirtschaft nicht total vernachlässigt wird, das Ökosystem aber definitiv an erster Stelle steht. Denn wenn ich das Ökosystem aufgrund des Wirtschaftens kaputt mache - und genau das passiert -, dann säge ich letztendlich an meinem eigenen Ast.

© SZ vom 24.09.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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