Freisinger Jugendstadtrat:Erste Erfolge

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Die Nachwuchspolitiker kümmern sich um den "Schlägerlauf" in der Eishalle, Verkehrsfragen und die Neugestaltung der Unterführung am Bahnposten 15. Demnächst wollen sie den Weg zum neuen Kino kritisch beurteilen.

Von Tobias Weiskopf, Freising

Der Jugendstadtrat hat sich von seinen Personalsorgen zumindest ein bisschen erholt. Zur jüngsten Sitzung waren neben einigen Jugendvertretern auch die Grünen-Politikerin Rosemarie Eberhard aus dem Stadtrat, Robert Zellner, Mitarbeiter der Stadtverwaltung, sowie Fritz Andresen von der Stadtjugendpflege gekommen, der die Treffen moderiert. Zudem konnten bereits erste kleine Erfolge gemeldet werden.

Zu Beginn erläuterte Zellner den Neuen im Jugendstadtrat die Abläufe und betonte nochmals die Möglichkeit für die Jugendlichen, ihre Themen auf direktem Wege ohne viel Bürokratie an die Verwaltung oder Politik heranzutragen. In den Jugendstadtrat könnten sich alle Jugendlichen einbringen. Wichtig wäre es deshalb, in naher Zukunft einen Sprecher zu wählen, der das Gremium nach außen vertrete und dann auch direkten Zugang zum Oberbürgermeister habe, erklärte Zellner.

Die einfachen und direkten Wege haben zwei der Jugendstadträte bei der jüngsten Sitzung des Agenda-Sozialbeirats bereits genutzt und dort ihre Anliegen vorgebracht. Philomena Böhme berichtete, dass das "absolute Nein" der Stadtverwaltung zum gewünschten Schlägerlauf in der Eishalle zurückgenommen wurde und auf Druck der Jugendlichen für die nächste Saison bei der Hallenbelegung nun ein Angebot für Hobby-Eishockeyspieler gemacht werde. Rosemarie Eberhard sicherte ihre Unterstützung zu und forderte, eine Stunde für die Jugendlichen frei zu räumen.

Außerdem haben sich die Behörden bei der Verkehrsschau von Polizei und Stadt mit Svenja Bochinskis Antrag beschäftigt. Der 19-Jährigen war ein Hindernis bei der Überquerung der Straße an der Kreuzung Landshuter Straße - Kölblstraße aufgefallen. Sie hatte dafür plädiert, die Verkehrsinsel abzuflachen, um die Verkehrssicherheit zu verbessern. Nun habe man sich ein Bild von der Lage gemacht und werde sich damit befassen, berichtete Zellner.

Er selber brachte den Vorschlag, gemeinsam mit den Jugendstadträten den Weg zum geplanten Kinoneubau im Schlüterareal abzugehen, um über die Beschilderung mit Hinweistafeln zu sprechen. Negative Rückmeldung gab es für die jungen, engagierten Bürger lediglich bei Felix Pentenrieders Antrag für einen Fahrradweg an der Mainburger Straße. Der Verwaltung sei die gefährliche Situation für Radfahrer zu den Stoßzeiten zwar bewusst, da es sich um eine Bundesstraße handele, sei "eine vernünftige Lösung jedoch eher schwierig", sagte Zellner. Die Stadt habe hier wenig Einfluss und die Fahrbahn müsse Mindestbreiten erfüllen, erklärte der Verwaltungsmitarbeiter. Fritz Andresen ließ Hoffnung durchblitzen, da die geplante Umgehungsstraße der B 301 die Situation zumindest etwas beruhigen würde.

Zum Schluss beschäftigten sich die Jugendstadträte noch mit ihrem Großprojekt, der Unterführung zwischen Stadtmitte und Lerchenfeld. Ziel der Jugendvertreter ist es, den düsteren Gang wieder etwas freundlicher zu gestalten und die Holzplatten an den Wänden in Kunstwerke zu verwandeln. Dazu wird nun eine Ausschreibung gestartet. Junge Künstler, Gruppen, Schulen, Kindergärten und Vereine sind aufgerufen, eine oder mehrere der Platten zu bemalen oder zu besprühen. Alle Interessierten reichen dazu ihr Motiv mit einer Skizze auf A3 bis zum 31. Januar 2017 bei der Stadtjugendpflege (Kölblstraße 2, 85356 Freising) ein und der Jugendstadtrat wählt die besten Entwürfe für eine Realisierung aus. Nähere Informationen sind in Kürze auf einem Flyer zu finden, den die Jugendlichen in Auftrag gegeben haben.

Wer sich für Kunst im öffentlichen Raum interessiert und sich noch inspirieren lassen möchte, dem legte Rosemarie Eberhard das Kunstprojekt der Münchner Graffiti-Künstler Christian Leitna und Michael Clazada an die Hand, das am vergangenen Wochenende beim Festival "Mitanand" im Innenhof der Stadtbibliothek enthüllt wurde.

© SZ vom 03.11.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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