Jahreshauptversammlung:Vogelschützer haben großen Zulauf

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Zahl der Mitglieder wächst rasant. Die Pflege kranker Tiere stellt den LBV vor Probleme

Erfreuliches gab es bei der Jahreshauptversammlung der Kreisgruppe des Landesbunds für Vogelschutz (LBV) am Mittwochabend zu berichten: Die Zahl der Mitglieder sei in den vergangenen drei Jahren um fast hundert auf 633 Mitglieder gewachsen, sagte Vorsitzender Hans-Jürgen Unger. Gerade der Kinder- und Jugendbereich verzeichne starken Zulauf, so konnte die Kreisgruppe 2015 zwei zusätzliche Gruppen eröffnen.

Die Vereinsmitglieder beteiligten sich auch 2015 an der Biotop-Pflege im Echinger Moos, Freisinger Buckel und im Ampertal. Gut angenommen wurden die Musterfutterstellen in Freising und in Hallbergmoos, die dort von der Kinder- und Jugendgruppe betreut wird. Die Ausstellung "Leben braucht Vielfalt" - sie war für die Freisinger Gartentage konzipiert worden - ist nun auch in anderen Gemeinden, beispielsweise in Attenkirchen oder im April in Langenbach, zu sehen.

2016 will die Kreisgruppe ihren Fokus auf Gebäudebrüter und Fledermäuse richten. Diese verlören bei Sanierungen häufig ihren Lebensraum, da Ritzen zugemauert werden. Trotz einer optimalen Wärmedämmung könne man den Vögeln ihre Wohnmöglichkeiten erhalten, sagte Unger. Oft sei es nur eine Zeitfrage, etwa beim Mauersegler: Dieser bleibe nur drei bis vier Monate hier, während seiner kurzen Brutzeit sollte er nicht gestört werden. Geplant sei, ein Info-Blatt zu konzipieren, das in Absprache mit dem Landratsamt an Bauwerber ausgehändigt werden könnte.

"Großes Problem" sei derzeit, dass man niemanden habe, der sich um pflegebedürftige Vögel kümmert, berichtete Unger. Behandelt werden verletzte Tiere zwar in der Vogelklinik in Oberschleißheim, aber diese übernehme die aufwendige Pflege nicht. Noch ein Jahr lang werde er als kommissarischer Vorsitzender zur Verfügung stehen, kündigte Unger an. Bei den Neuwahlen 2017 aber werde er aus Altersgründen nicht mehr kandidieren. Er hoffe, dass sich bis dahin jüngere Mitglieder finden, die bereit sind, sich im Vorstand zu engagieren. Abgerundet wurde der Abend durch einen Vortrag von Kurt Scholz über den Stieglitz, den Vogel des Jahres 2016. Dessen Bestand sei wegen der exzessiven Landnutzung bereits um 50 Prozent zurückgegangen.

© SZ vom 05.03.2016 / regu - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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