Neues Smartphone-Spiel aus Freising:Zerstörerisches Gürteltier

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Möchte mit dem von ihm programmierten Spiel so viel Geld verdienen, dass er weitere Spiele programmieren kann: Michael Olp. (Foto: Marco Einfeldt)

Michael Olp hat mit einem Freund Blockadillo, ein kommerzielles Spiel für Computer und Smartphones, programmiert. Die beiden würden gerne von dieser Arbeit leben können

Von Isabella Lössl, Freising

Ein buntes Gürteltier, das auf und ab hüpft und dabei bunte Steine treffen muss. Ändert es seine Farbe, kann es nur noch die Blöcke zerstören, die der gleichen Farbe angehören. Klingt zunächst skurril, doch dahinter steckt das erste kommerzielle Spiel für Computer und Smartphones, das Michael Olp programmiert hat. Zusammen mit einem Freund, David Baroti, hat der Freisinger das Spiel "Blockadillo" Anfang des Jahres auf den Markt gebracht.

"Wir haben damit begonnen, als ich im Oktober 2013 nach Freising gezogen bin. Es hat also gut 15 Monate gedauert, bis das Spiel in der Android-Version fertig war", erinnert sich Olp. "Im Nachhinein muss ich sagen, hätte es vielleicht etwas schneller gehen können, aber wir hatten einfach noch keine Erfahrung im mobilen Bereich, das dauert beim ersten Versuch natürlich ein bisschen länger", sagt Olp.

Geklappt hat die Umsetzung dann allerdings ohne Probleme. Für iOS-Systeme kommt das Spiel am 30. Juni. Der Unterschied liegt laut Olp in der Hardware, die für Apple anders programmiert werden muss. Zudem funktioniert die Facebook-Integration von Blockadillo anders als bei der Android-Version.

Die Idee zu dem Spiel wurde bereits früh geboren: "Dave und ich haben in der Schulzeit das Spiel Crillion programmiert, an dem sich Blockadillo orientiert. Die Grafiken sind jetzt natürlich wesentlich schöner und zeitgemäßer. Außerdem haben wir beim neuen Spiel eine Weltkarte, auf der die verschiedenen Themen und Levels abgebildet sind."

Der Fokus lag für Olp darauf, dass man Blockadillo mobil spielen kann. Das frühere Spiel sei auch - anders als sein "Nachfolger" - nicht kommerzialisiert, sondern lediglich auf CD-Rom in Computermagazinen beigelegt worden, so Olp.

Mit der Android-Version von Blockadillo hat der Entwickler bereits knapp 30 000 Downloads zu verzeichnen, auf die er und sein Mitstreiter stolz sind. "Wir wurden im April vom Play Store gefeatured, das hat uns natürlich sehr geholfen. Der Mobilmarkt ist ziemlich umkämpft und es ist erst unser erstes Spiel, das uns auch Geld einbringt", berichtet er.

Bis zu 200 Spiele erscheinen jeden Tag neu und können heruntergeladen werden. Olp will in den Markt einsteigen: "Blockadillo soll uns jetzt Geld einbringen, um weitere Spiele programmieren zu können. Das Ziel haben wir finanziell gesehen noch nicht ganz erreicht, der Umsatz ist noch nicht allzu groß", bedauert der Freisinger.

Zwar mache man Spiele nicht nur für Geld, es sei auch schön zu sehen, dass andere mit Spaß so ein Spiel spielten, so Olp: "Trotzdem möchten wir natürlich auch vom Programmieren leben können."

Die bisherige Resonanz sei überwiegend positiv gewesen. "Ein Feedback von Fremden ist schon wichtiger, als wenn dir Freunde sagen, dass ihnen das Spiel gefällt." Olps persönliches Lieblingsspiel ist Pixel Dungeon, ein mittelalterliches Rollenspiel, bei dem die Levels zufällig generiert werden.

"So kann man es jederzeit von Neuem beginnen und es ist trotzdem anders als beim letzten Mal." Ein Vorbild hat der 32-Jährige nur indirekt. "Da kann ich niemanden herausheben. Es gibt viele bekannte Entwickler, die man auch auf Vorträgen oder Messen kennenlernt, von denen man viel lernen kann. Gerade in München gibt es viele Spieleentwickler." Ein regelmäßiger Austausch, so Olp, sei sehr wichtig.

© SZ vom 26.06.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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