Ein Brief des Steuerzahler-Bunds an den Allershausener Bürgermeister Rupert Popp (PFW) schlägt hohe Wellen. Aus dem Schreiben geht hervor, dass es ein Insider gewesen sein muss, der Informationen an die Organisation weitergegeben hat, weil sein Wissen sehr ins Detail geht. Die Empörung im Gemeinderat war entsprechend groß, als Popp den Inhalt in der Sitzung am Dienstag bekannt gab - und natürlich kamen schnell Spekulationen auf, wer der Informant gewesen sein könnte.
Maria Ritch, die Vizepräsidentin der Organisation, bittet die Gemeinde um eine Stellungnahme, wie es zu den Kostensteigerungen für die neue Ortsmitte kommen konnte. Allein für die Entsorgung des durch Teerbrocken kontaminierten Erdreichs fallen zusätzlich etwa 470 000 Euro an. CSU-Gemeinderat Leonhard Held verwahrt sich nun gegen den Verdacht, dass er es war, der den Steuerzahler-Bund eingeschaltet hat. Held hat nie einen Hehl daraus gemacht, dass er die Glonnaufweitung, ein zentrales Projekt zur Neugestaltung der Ortsmitte, ablehnt und hat im Gemeinderat gegen die Nachtragsangebote gestimmt. Der gesuchte Informant aber sei er nicht, versichert er - und ermächtigt Maria Ritch mit einer Vollmacht, dies zu bestätigen. In einem kurzen Anschreiben des Bürgermeisters dazu heißt es, der Brief des Steuerzahler-Bunds habe im Gemeinderat und in der Gemeinde "zu erheblichem Aufruhr und Ärger und Dissonanzen geführt". Popp bittet Ritch deshalb, sich dazu zu äußern.
Unterdessen betonen sowohl der Bürgermeister als auch Ursula Kopp (PFW), dass sie in der Sitzung am Dienstag und auch danach keine Namen genannt haben. "Diese Aussage möchte ich klar und deutlich herausstellen", teilt Kopp am Freitag mit. Sie zeigte sich im Gemeinderat besonders verärgert darüber, dass der Informant womöglich aus den eigenen Reihen stammt. Held hat inzwischen einen Anwalt eingeschaltet.