Insgesamt zufrieden:Keine Rekorde beim Getränkeabsatz

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Trotz der dauerhaften Hitze und der Fußballweltmeisterschaft gehen die Freisinger Getränkemärkte nicht von einem extrem hohen Bier-Absatz in diesem Jahr aus. Die Renner waren vielmehr Wasser und Spezi

Von Florian Beck, Freising

Was war das für ein Sommer. Viel Sonnenschein, hohe Temperaturen, wenig Regen. Vielen Leuten war es schlicht zu heiß. Für Abkühlung sorgten neben gelegentlichen Sommergewittern nur die Badeseen oder ein kühles Getränk im Schatten. Die Freisinger Biergärten, Brauereien und Getränkemärkte dürften gute Geschäfte gemacht haben. Mit dem 1. September ist dieser zweitwärmste Sommer seit Beginn der Wetteraufzeichnungen nun zumindest meteorologisch offiziell zu Ende. Zeit, Bilanz zu ziehen.

Im Gegensatz zu den vielen Stimmen, die sich über die hohen Temperaturen beklagten, konnten sich die Freisinger Getränkeverkäufer freuen. Das Wetter forderte Abkühlung, ob nun in Form von Wasser, Spezi oder Bier, ob im Biergarten oder daheim auf dem Balkon. Dazu noch eine Fußballweltmeisterschaft, die ihren Beitrag dazu leistete, die Massen in die Biergärten zu treiben. "Der Sommer hätte so weitergehen sollen", sagte dazu ein Sprecher des Lerchenfelder Getränkehändlers Hausler. In den Biergärten und Brauereien in und um Freising ist man zurückhaltender und will nichts zum Geschäftsverlauf verraten. Fest steht aber: Wenn bei den großen Brauereien der Ansturm so groß ist, dass weniger Kästen eines beliebten Münchner Biers geliefert werden konnten als bestellt waren, braucht man nicht viel Fantasie, um sich auszumalen, dass auch die Zapfhähne in den Biergärten stattliche Mengen an Bier, Wasser und Limo in die Krüge pumpten. Genau das ist zum Beispiel beim Getränkemarkt Fristo vorgekommen. Obwohl der Sommer wärmer und länger als der vergangene war, war der Bier-Absatz nach Aussagen eines Mitarbeiters des Freisinger Getränkehändlers Hirschmann trotzdem vergangenes Jahr größer. Dafür allerdings habe man mehr Wasser verkauft. Den Freisingern war es manchmal offenbar sogar zu heiß für Bier, ein richtiger Durstlöscher musste her. Auch während der Fußballweltmeisterschaft wurden im Hinblick auf die Bier-Verkaufszahlen - wohl bedingt durch Deutschlands frühes Ausscheiden - keine Rekorde gebrochen.

Dennoch ist man allerorts zufrieden mit dem Verlauf der vergangenen Monate. Sowohl beim Freisinger Hofbrauhaus als auch bei der Brauerei Weihenstephan gab es keine größeren Produktionsengpässe durch einen Mangel an zurückgebrachtem Leergut oder ähnliches, obwohl der Deutsche Brauer-Bund bereits früh im Sommer von einer "besonders ausgeprägten" Leergutknappheit berichtet hatte.

Laut eines Mitarbeiters aus dem Hausler-Markt waren dieses Jahr besonders die kleinen Party-Bierfässchen ein echter Renner, ebenso Spezi und Mineralwasser. Das Sommerfazit hier, mit dem wohl alle Biergärten, Brauereien und Getränkemärkte der Region übereinstimmen, lautet: "Wir sind zwar nett und freundlich, aber die Sonne ist einfach der beste Verkäufer!"

© SZ vom 01.09.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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