Individuelle Förderung:Zeit für etwas Neues

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Attenkirchen hat nun eine flexible Grundschule. Die Urkundenverleihung mit Staatsminister Bernd Sibler hat im bayerischen Kultusministerium in München stattgefunden. (Foto: privat)

In Attenkirchen wird die "Flexible Grundschule" eingeführt

Von Katharina Horban, Attenkirchen

"Die Schüler von heute sind die Erwachsenen von morgen", betont Isabella Böhme. Sie ist Direktorin der Grundschule Attenkirchen, die sich neben 26 weiteren Schulen in Bayern vom nächsten Schuljahr an "Flexible Grundschule" nennen darf. Dieses Konzept sieht vor, dass die Kinder die erste und zweite Jahrgangsstufe innerhalb von einem, zwei oder drei Jahren durchlaufen können. Laut Böhme seien die Kinder heutzutage sehr verschieden, weshalb es Zeit für etwas Neues gewesen sei: "Die Unterschiede sind ganz groß bei unseren Schülern, manche werden von den Eltern sehr gefördert und andere sind mit ihrem Kopf noch im Kindergarten." Gerade deswegen sei eine individuelle Förderung wichtig, damit wirklich alle Kinder gute Startbedingungen für ihre Schullaufbahn und ihr späteres Leben haben. Böhme erklärt, dass die Schüler für das Lernen fruchtbar gemacht werden sollen. Denn bei der Bildung entscheide sich in unserer Gesellschaft alles.

Die Lehrer bereiten sich in Fortbildungen an der Akademie für Lehrerfortbildung und Personalführung (ALP) Dillingen auf ein "ganz anderes Arbeiten" vor. Denn der Lehrer hat in einer flexiblen Klasse eine andere Funktion als im traditionellen Unterricht, anstatt Frontalunterricht steht das Anleiten in kleinen Gruppen im Vordergrund. Außerdem können sich Schüler hier besser untereinander helfen, es entsteht eine andere Lernatmosphäre. Jedoch wird für die Gesamtschulzeit ein Jahr mehr oder weniger an der Grundschule nicht angerechnet. Drei oder fünf Jahre werden somit wie vier Jahre Grundschule behandelt. So haben die Schüler später keine Schwierigkeiten, um an weiterführende Schulen zu wechseln oder dort ein Jahr zu wiederholen.

Die Idee dahinter stammt aus einer Kooperation zwischen dem Kultusministerium und der Stiftung "Bildungspakt Bayern", im Schuljahr 2010/2011 starteten diese einen Schulversuch mit anfangs 20 Schulen. Seit dem Schuljahr 2013/2014 steht die Flexible Grundschule in jedem Schulamtsbezirk in Bayern zur Verfügung. Derzeit unterrichten bayernweit 216 Schulen nach diesem Konzept. Mit der Grundschule Hohenkammer gibt es im Landkreis dann zwei Flexible Grundschulen.

© SZ vom 21.07.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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